prägnant

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lilith Avatar

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Kurz, prägnant und dicht.
So werden unterschiedlichste Charaktere eingeführt. Sie alle stehen im Zusammenhang mit L.A., der Stadt der Engel.
Winzige Details, wie das angesparte Geld im Karton, oder Joes Leben in einer Toilette, zeichnen schnell ein Bild der Protagonisten.
Dennoch empfinde ich diese Einführungen noch als nicht tiefgehend genug. Amerikanische Albträume, vielleicht bleibt hier auch einfach keine Zeit für tiefere Gedanken und eben wahrhaft gesponnene Träume.
Durchbrochen sind diese fast schon Stilleben durch echte oder erfundene Fakten über L.A.
Verwoben immer wieder mit den Geschichten. Die ersten Golfspiele, der erste Platzwart, der wieder typisch amerikanisch sein Leben fristet.
Zumindest gewinne ich den Eindruck, dass es sich hier um typische amerikanische Lebensläufe handelt.
Die Faktenparts lesen sich in der Leseprobe noch flüssig, vervollständigen sehr gut eine Collage von L.A. in der Hörprobe jedoch empfinde ich sie als störend. Der Wechsel von Roman zu fast schon Sachbuch ist mir persönlich in gesprochener Form zu hart. Auch wenn gerade hierrin die Kunst des Autors zu liegen scheint. Man hinterfragt kaum, nimmt die Informationen als Fakten an und vervollständigt sein eigenes Bild von L.A.
Dabei gibt Frey offen zu einiges erfunden oder angepasst zu haben um die Realität noch deutlicher zeigen zu können. Realer als Real?
Für echte Personen vielleicht sogar zu überzeichnete Leben? Aber genau dies macht dieses Buch aus, all diese Personen könnten echt sein, all dies könnte wirklich geschehen sein.
Um so mehr ein amerikanischer Albtraum.

Da mir die Hörprobe weniger zusagt als die Leseprobe verzichtete ich hier auf eine Bewertung im Rating.