Auf der Suche nach einem besseren Leben

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„Strahlend schöner Morgen“ ist nicht nur ein Roman, sondern auch eine sozialkritische Reportage. Es werden sehr viele fiktive Einzelschicksale beschrieben, die alle auf der Suche nach einem besseren Leben sind. James Frey widmet einigen Personen nur kurze Passagen, andere Menschen kommen öfter vor und ihr Lebensweg wird über einen längeren Zeitraum geschildert. Zu diesem Kreis gehören:

 

Old Man Joe, ein Obdachloser, der nachts in einer Tankstelle auf der Toilette übernachten darf und am Morgen den Sonnenaufgang am Strand betrachtet. Er ist glücklich, wenn er am Tage genug Geld erbetteln kann, um sich seine Ration Chablis zu kaufen.

 

Die mexikanischen Einwanderer Jorge und Graciella, die glücklich über die Geburt ihrer Tochter Esperanza auf amerikanischen Boden sind und ein angenehmeres Leben suchen. Der Werdegang von Esperanza wird erzählt, die als Hausmädchen bei einer tyrannischen Chefin arbeitet und sich in deren Sohn verliebt.

 

Dylan, der Maddie vor ihren gewalttätigen Eltern schützen will und sich mit ihr auf den Weg in eine bessere Zukunft macht.

 

Der erfolgreiche Schauspieler Amberton Parker, der nach außen eine Bilderbuchfamilie verkörpert, aber in Wahrheit homosexuell ist und am Ende an einer nicht erwiderten Liebe zerbricht.

 

Die Kapitel über die vielen Schicksale der Personen werden immer wieder unterbrochen durch kurze Informationen über Los Angeles. Es beginnt mit der Entstehung und Entwicklung der Stadt und einzelner Bezirke. Dann fließen Fakten und Daten zu unterschiedlichen Themen wie Gewalt, Drogen, Kriminalität, Armut, verstopfte Straße, Urlauber, Reichtum und Ruhm ein.

 

Trotz der vielen wechselnden Abschnitte lässt sich das Buch flüssig lesen. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich geschrieben, mal liebevoll und warmherzig, dann wieder hart und brutal.

Ein sehr bewegendes und informatives Buch.

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