Solide Krimikost

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klaus_bücherfan Avatar

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Das Autorenteam Holbe/Tomasson legt mit "Strahlentod" einen Krimi vor, der auf rd. 380 Seiten solide Kost bietet. Die Explosion eines Fahrzeuges schockiert den herbeigerufenen Ermittler, da er denkt, der Wagen gehöre seinem Vater. Zudem gibt es einen Angriff auf eine Polizistin und die Halbschwester des Ermittlers. Offenbar handelt es sich um eine "Familienangelegenheit". Im Laufe der Ermittlungen treten aber andere Motive in den Vordergrund, manche bereits Jahre alt. Die Handlung ist im weiteren Umfeld von Atomkraftgegnern angesiedelt, dies steht aber nicht im Mittelpunkt des Romans.
Das Ermittlerduo Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach hat bereits in den vorherigen Bänden zusammengearbeitet, die ich aber nicht gelesen habe. Dies ist auch nicht Voraussetzung für "Strahlentod".
Der Krimi bietet solide Kost, ein paar Überraschungen, einen gut lesbaren Schreibstil, interessant und gut herausgearbeitete Charaktere. Man kann ihn nebenher und mit Unterbrechungen lesen, da keine hohe Konzentration notwendig ist. So weit so gut. Nicht so gut gefallen hat mir, dass die Familie und das persönliche Umfeld des Ermittlers in die Geschehnisse einbezogen wird. Schon das wohl eine absolute Seltenheit im echten Leben. Und auch die Liebesbeziehung des Ermittlerduos untereinander finde ich allenfalls gelungen. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Autoren unbedingt auch eine Herzensgeschichte einfließen lassen wollten. Auf mich wirkt das nicht ganz stimmig.
Insgesamt bietet "Strahlentod" gute Unterhaltung auf mehreren Zeitebenen, und da das das Ziel des Romans ist, kann man unterstreichen "Sie haben ihr Ziel erreicht"!
Das Cover gefällt mir, das Gelb und Schwarz ist in Bezug auf Radioaktivität gut gewählt.