Der zweite Roman von Nele Löwenberg

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wencke Avatar

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Nach "Sommer der Wahrheit" ist dieses nun der zweite Roman von Nele Löwenberg. Unter ihrem aktuellen Namen "Nele Neuhaus" schreibt sie Krimis um dem Leser deutlich zu machen, dass es sich um eine ganz andere "Nele" handelt, hat sie für die Romane um die Protagonistin Sheridan Grant ihren Mädchennamen gewählt.

Das Buch beginnt mit einer Familientragödie an Weihnachten: Sheridans Bruder Esra schießt um sich, dabei tötet er drei Menschen, darunter auch Sheridans Lieblingsbruder, anschließend wird Esra von einem Farmmitarbeiter erschossen. Der Vater wurde schwer verletzt und liegt im Koma. Die Mutter ist in der psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus, sie steht komplett hinter dem, was ihr Lieblingssohn Esra getan hat und beschuldigt die Adoptivtochter Sheridan in der Öffentlichkeit, dass sie an diesem Unglück schuld ist. Darauf stürzen sich auch die Medien, für die ebenfalls klar ist, dass Sheridan für diese Tragödie verantwortlich ist.

Die erst 17 Jahre alte Sheridan selber hatte bereits vorher die Farm verlassen, sie wollte nach New York um dort Sängerin zu werden. Doch aufgrund des großen Interesses der Öffentlichkeit kommt Sheridan nicht weit, an einer Tankstelle wird sie erkannt, wie eine Schwerverbrecherin behandelt und zurück in ihre Heimat gebracht. Die taffe Sheridan lässt sich allerdings nicht unterkriegen, trotz allem versucht sie ihr Leben in den Griff zu bekommen. Immer wieder wird sie von Schuldgefühlen geplagt, hätte sie nicht so intensiv nach der Wahrheit in der Vergangenheit geforscht, dann wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen.

Das Geschehene aus "Sommer der Wahrheit" wird gut in diese Geschichte eingearbeitet, man muss das erste Buch also nicht zwingend vorher lesen. Es ist aber schon schön, wenn man die Geschichte komplett kennt.

Nele Löwenberg hat einen unheimlich tollen Schreibstil, Einzelheiten sind perfekt aufeinander abgestimmt, das macht dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass Manches zu ausführlich erzählt wird, später erfährt man dann auch den Hintergrund dafür - toll gemacht. Ebenso finde ich den Titel für dieses Buch besonders gut gewählt - passt richtig gut!

... und ich hoffe (glaube), dass die Geschichte von Sheridan noch weiter geht!