Gelungene Fortsetzung

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harakiri Avatar

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Sheridan Grant ist auf dem Weg nach New York als sie durch das Fernsehen erfährt, dass sich auf ihrer Heimatfarm ein Amoklauf ereignet hat. Sheridan wird als Anstifterin und Übeltäterin angesehen und mit Polizeigewalt zurück in ihre Heimat gebracht. Dort trifft sie auf den netten Polizisten Jordan, jedoch auch auf jede Menge Anfeindungen seitens der Bevölkerung, die ihre Adoptivmutter noch bewusst schürt. Doch Sheridans Vorgeschichte macht sie nicht unbedingt glaubwürdig und so sieht sie nur noch einen Ausweg: die Farm verlassen und untertauchen. Gar nicht so einfach, wenn man im ganzen Land bekannt ist und zudem ein etwas aufbrausendes Wesen hat – und kein Geld. Sheridan gerät erneut in Schwierigkeiten bevor sie ihr großes Glück findet.

Die Fortsetzung von „Sommer der Wahrheit“ beginnt beinahe nahtlos. Am Vorabend des Hl. Abend konfrontiert Sheridan ihre Familie damit, was sie im ersten Band herausgefunden hat – und es kommt zum großen Streit. Was Sheridan dann erlebt hat mich sehr wütend gemacht: Polizeiwillkür, Aufbauschungen durch die Presse, Anfeindungen von allen Seiten. Sicher, unschuldig ist sie nicht, was sie nur umso sympathischer werden lässt, aber so eine Ungerechtigkeit hat sie auch nicht verdient. Nele Löwenberg weckte beim Lesen dieses Romans eine ganze Palette Gefühle in mir: Mitgefühl, besagte Wut, Hoffnung und Spannung. Fasziniert habe ich ihre Reise durch die USA begleitet und wie sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät.
Gleichzeitig erzählt die Autorin die Story von Jordan weiter, die sich am Ende dann noch mit der der Grants verbindet. Diesen Strang fand ich etwas überflüssig und unglaubwürdig, obwohl es sich schon am Anfang andeutet. Am Ende finden sich dann noch Hinweise auf einen möglichen dritten Band und ich bin schon sehr gespannt, was Sheridan noch alles erleben wird und ob sie endlich Ruhe findet.
Fazit: Nele Löwenberg, das Pseudonym von Nele Neuhaus, schreibt auch tolle Romane. Nicht nur ihre Krimis um Kirchhoff sind lesenswert.