Lebens- und Liebesgeschichte mit einem Schuss Krimi

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gisel Avatar

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Sheridan Grant ist bei Nacht und Nebel aus dem elterlichen Haus weggefahren. Zufällig entgeht sie so dem Blutbad, das ihr Bruder Esra in ihrer Familie verübt. Nachdem Sheridan im vorhergehenden Band das Familiengeheimnis aufgedeckt hat, dass sie nämlich nicht nur als Adoptivkind aufgewachsen ist, sondern ihre Adoptivmutter gleichzeitig ihre Tante ist, stieg der Hass der Adoptivmutter ins Unermessliche. Sie beschuldigt Sheridan, ihren Bruder zu diesem Amoklauf getrieben zu haben. Aus dem Versuch heraus, entgegen diesen Anschuldigungen und einer vorverurteilenden Presse ein Weiterleben aufzubauen, verschwindet Sheridan aus Willow Creek, es beginnt eine schicksalhafte Reise quer durch Amerika. Ihre Reise führt sie dabei durch manche Tiefen, sie muss manchen Schlag entgegennehmen.
Mit diesem Buch knüpft Nele Löwenberg (Neuhaus) an den ersten Teil der Geschichte um Sheridan an: „Sommer der Wahrheit“. Dabei schließt dieser Teil unmittelbar an seinen Vorgänger an. Es ist deshalb äußerst sinnvoll, sich zunächst in den ersten Teil der Erzählung um Sheridan zu vertiefen und dann erst hier weiterzulesen. Wie das erste Buch ist auch dieser zweite Teil sehr flüssig und spannend erzählt. Sheridan hatte ich ja bereits kennengelernt, nun folgt der Teil ihrer Suche nach einem Leben ohne Beschuldigungen und Beeinträchtigungen. Es bleibt spannend, wie ihr Leben in einem dritten Teil weitergehen wird, denn obwohl dieser Band in sich abgeschlossen ist, hat Mary Jane bereits angekündigt, dass das Schicksal für Sheridan noch einiges bereit hält, bis sie ihr Glück genießen kann.
Ich habe die „Straße nach Nirgendwo“ als Hörbuch genießen können, und obwohl dies nicht so ganz mein Element ist (ich blättere ganz gerne auch mal zurück in einem Buch, um nochmal was nachzusehen), hat mir das Hörbuch sehr gefallen. Die Sprecherin Marie Bierstedt hat eine angenehme Stimme. Emotionen kann sie sehr gut modulieren wie auch jedem Protagonisten seinen eigenen Charakter allein durch das Sprechen verleihen. Das hat mich mit diesem Medium etwas mehr angefreundet.
Sheridan selbst war mir im ersten Band anfangs recht unsympathisch, weil sie dieselben Fehler immer wieder neu ausprobiert. Das war im vorliegenden Band etwas abgeschwächt, aber es scheint ihr Lebensmotto zu sein, jeden Fehler immer wieder neu auszutesten. Möglicherweise würde mich das im dritten Band stören, wenn sie diese Schiene immer weiterfährt. Doch nun will ich wissen, wie Sheridans Leben weitergeht.
Trotz und mit diesen Gedanken kann ich dieses Buch wie auch den Vorgänger empfehlen für alle, die eine turbulente Lebens- und Liebesgeschichte mit einem Schuss Krimi genießen wollen.