Sheridans Reise geht weiter

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waterlilly Avatar

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Im letzten Jahr veröffentlichte Krimiautorin Nele Neuhaus unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg ihren Roman „Sommer der Wahrheit“, der zu meinen Lieblingsbüchern 2014 zählt. Entsprechend erfreut war ich, als ich herausfand, dass die Autorin eine Fortsetzung geschrieben hat.

„Straße nach Nirgendwo“ geht nahtlos an der Stelle weiter, an der der erste Band geendet hat. Nach dem Sheridan die Wahrheit über ihre leiblichen Eltern erfahren hat, hält sie es zu Hause nicht mehr aus. Sie macht sich auf den Weg nach New York um ihren Traum von einer Karriere als Sängerin zu verwirklichen. Doch sie kommt nicht weit. Bei einer Rast erfährt sie durch eine Nachrichtensendung im Fernsehen, dass ihr verhasster Bruder Ezra Amok gelaufen ist und mehre Familienmitglieder und Farmarbeiter verletzt und zum Teil sogar getötet hat. Wenige Augenblicke später wird sie wie eine Schwerverbrecherin verhaftet. Ihre Adoptivmutter verbreitet öffentlich allerhand Lügen, so dass eine wahre Hetzjagd für das 17-jährige Mädchen beginnt.

Auch diesmal konnte mich der Schreibstil von Nele Löwenberg ab der ersten Seite mitreißen. Einmal mit dem lesen begonnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen. Ich fiebert mit Sheridan mit, obwohl ich mehr als einmal über ihre Naivität und die Treffsicherheit, mit der sie immer wieder an die falschen Männer gerät den Kopf schütteln musste.

Gut gefallen hat mir, dass auch der sympathische Polizist Jordon eine etwas größere Nebenrolle bekommen hat, seine Geschichte habe ich ebenfalls sehr gerne verfolgt.

Obwohl sich das Buch wirklich flüssig und leicht lesen lies und sehr kurzweilig war, hat mir im direkten Vergleich „Sommer der Wahrheit“ dennoch besser gefallen.

Die Häufung der dramatischen Ereignisse in „Straße nach Nirgendwo“ ist dermaßen hoch, dass ich mich teilweise an eine Seifenoper erinnert fühlte. Sheridan hat keinerlei Zeit zum Luftholen, bevor auch schon die nächste Hölle über ihr hereinbricht. Außerdem kann sie für ihr junges Altere bereits mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Liebesaffären aufwarten.

Das Happy-End am Ende des Buches steht unter keinem guten Stern, so dass sich Nele Löwenberg die Option offen lässt, Sheridan Grant auf eine weitere Reise zu schicken.

Für Fans des ersten Bandes ist diese Fortsetzung auf jeden Fall ein Muss!