Anschauliche Beschreibung einer komplexen Verwirrung

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dark rose Avatar

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 Mir gefällt das Buch von Anfang an. Ich mag Bücher, die keinen klassischen Anfang haben, sondern den Leser mitten in die Geschichte katapultieren. Man fängt an dieses Buch zu lesen, bekommt ein paar Bruchstücke eines Lebens und ist auf einmal mittendrin, man möchte mehr erfahren über die Mutter mit dem Schock und das Baby und über den Erzähler. Dann ließt man weiter und bekommt eine anschauliche Beschreibung nach der anderen, man sieht alles genau vor sich, wie alles aussieht, wie die Personen aussehen und sich verhalten und was der Erzähler über sie denkt und für sie fühlt. Von Kapitel zu Kapitel kommen mehr solche Bruchstücke dazu, mehr Personen über die man dank der Beschreibung so einiges weiß, aber eben nicht das, was einen wirklich interessiert. Es sind sehr viele Personen, die alle unterschiedlich sind. Die einen werden beschrieben, ausführlich und bis ins Detail, andere werden nur namentlich erwähnt oder ein wenig beschrieben, jedoch nur kurz, doch gerade diese Personen, das spürt man als Leser, sind die wichtigen. Je weiter man liest desto mehr Personen lernt man kennen, desto mehr lernt man über das Leben des ich-Erzählers, doch was am Ende übrig bleibt ist die große, komplexe Verwirrung. Wieso ist der ich-Erzähler an diesem Punkt in seinem Leben? Warum lebt er in dieser kleinen Wohnung? Warum hat er diesen Mann geschlagen und war deshalb im Gefängnis? Ich bin gespannt ob diese Fragen im Verlauf des Buches noch geklärt werden, ich für meinen Teil werde es mir auf jeden Fall anschaffen, allein um am Ende hoffentlich meine Verwirrung wieder los zu sein.

Dieses Buch ist mal was ganz anderes. Es ist komplex und kein null-acht-fünfzehn Buch. Ich bin total begeistert.