Wer ist schon wirklich reich?

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In „Super reich“ erzählt Polly Horvath vom zehnjährigen Rupert, dessen Familie bitter arm ist. Deshalb will Rupert auch etwas aus sich machen, wenn er erstmal erwachsen ist. Das ist ein verständlicher Wunsch, denn oft reicht es nicht mal für Essen bei den Browns und die Schule ist für Rupert ein toller Ort, weil es dort immerhin warm ist. Ganz anders geht es der Familie Rivers. Sie ist die reichste Familie in der Stadt: Essen, Kleidung, Geschenke, ja alles im Überfluss (abgesehen vom Emotionalen vielleicht). Ohne zu viel zu verraten sagen wir mal, will es der Zufall, dass Rupert an Weihnachten bei den Rivers landet und in deren Leben bzw. Welt eintaucht. Dazu gehört auch, dass er durch das Gewinnen von Spielen diese gewonnenen Dinge mit nach Hause nehmen darf – naja, dürfte, denn beim letzten Spiel verliert Rupert alles wieder. Doch offenbar hat er etwas mit den Rivers gemacht, denn die versuchen nun, alles wettzumachen und Rupert weiter an ihrem Leben teilnehmen zu lassen. Und damit beginnt dann eine abenteuerliche Reise …

Ohne Zweifel will die Geschichte Kindern bzw. Jugendlichen große Themen vermitteln: Ja, Geld ist wichtig, aber manche Wünsche lassen sich auch mit allem Geld der Welt nicht erfüllen, für andere dagegen braucht es gar kein Geld. Außerdem lernt man, dass man die Hoffnung nie aufgeben und immer kämpfen sollte. Was nun also ein wenig wie „die übliche Geschichte vom armen Kind mit großer Moral“ klingt, ist doch etwas ganz anderes. Sicher, das Thema schwingt mit, doch da ist ja auch noch die Zeitreise, magische Elemente – und sehr skurrile oder gar bizarre Passagen. Die Geschichte ist leicht verständlich und unterhaltsam geschrieben, die Figuren eigentlich durchweg sympathisch (natürlich empfindet man die Rivers anfänglich als oberflächlich, egoistisch usw., doch das wandelt sich). Wer einem Kind bzw. Jugendlichen auf wirklich ansprechende Art und Weise vermitteln will, was Reichtum und Armut aus Menschen machen können, dass Geld und Dinge eben nicht alles sind, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.