Miss Geschick

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r.e.r. Avatar

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Sarah ist der Unglücksrabe vom Dienst. Jede AG ihrer Schule die sie bislang besuchte, hat sie alsbald wieder verlassen. Ihre Aktivitäten standen bislang unter keinem guten Stern. In der Koch AG setzte sie aus Versehen die Eistorte in Brand, in der Poesie AG schaffte sie es während einer dramatischen Lesung alle Bücherregale umzuwerfen und in der Bogenschieß AG mussten nach ihrer ersten Stunde die Verletzten mit Salben und Verbände verarztet werden. Die Turmspring AG verlässt sie daher auch noch vor ihrem ersten Einsatz. Als ihre beste Freundin Kelly jedoch bei einem Wettkampf auf dem Turm erstarrt eilt Sarah ihr zur Hilfe und landet dabei unfreiwillig im Wasser. Ihr Flug wieder willen erregt großes Aufsehen und plötzlich findet sich Sarah in einer ganz neuen AG wieder.

A.B.Saddlewick, das Pseudonym des britischen Autors Tim Collins wie ich dem Internet entnehmen konnte, hat bereits mit der Serie um „Monster Mia“ großen Erfolg. „Super Sarah“ ist nun der Beginn einer neuen Serie für weibliche Leser in der Altersgruppe 8 – 10 Jahre. Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen. Er hat allerdings einige Längen.

Der Anfang ist gut. Sarah „fällt“ vom Sprungturm und erhält trotzdem Traumnoten. Es wird nicht so ganz klar, was eigentlich während des Falls passiert ist, aber es muss außergewöhnlich gewesen sein. Ihr Klassenkamerad Ben lädt sie daraufhin in die AG „Fliegen lernen“ ein, die sich als Superhelden Lernanstalt herausstellt. Sarah soll getestet werden um herauszufinden, was genau ihre Superkraft ist. Hier beginnt es dann langweilig zu werden. Denn bis zum spannenden Showdown am Schluss wird nicht klar, was Sarah nun so besonderes kann. Und Sarah selber wird nicht müde zu betonen, dass sie nie und nimmer über irgendwelche Superkräfte verfügt. Stets betont sie nur wie tollpatschig sie ist und stellt dies auch in schöner Regelmäßigkeit unter Beweis. Und das wird mit der Zeit langweilig, denn das Buch zieht sich über 185 Seiten.

Der Schluss hat mich dann wieder versöhnt, denn es ist wirklich spannend zu lesen, wie Sarah mit ihren Freunden der Superhelden AG das große Musik-Event am Wasserstauwerk vor dem Bösewicht „Tsunami“ rettet. Und schließlich wird ganz am Ende auch klar, was ihre besondere Fähigkeit ist. Und die ist so außergewöhnlich, dass man tatsächlich gespannt ist, wie die Serie weitergeht.

Ich hatte überlegt „Super Sarah“ zum Vorlesen in der Grundschule einzusetzen, in der ich als ehrenamtlicher Lesepate tätig bin. Davon bin ich jedoch abgekommen, als ich zu Hause eine Probelesung gemacht habe. Der Erzählfluss eignet sich nicht gut zum Vorlesen. „Super Sarah“ ist eindeutig ein Buch zum selber Lesen. Ich würde es für Mädchen ab etwa 9 Jahren empfehlen.