atmosphärisch

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anne_kaffeekanne Avatar

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Inhalt:
Beim Tanzunterricht lernt die namenlose Erzählerin Tracy kennen, die sie sofort fasziniert.
Die Mädchen haben beide einen weißen und einen schwarzen Elternteil, was sie im London der 80er Jahre zusammenschweißt, da sie in keine Schublade so recht passen. Staunend beobachtet die Erzählerin die sozialen Verwerfungen in ihrer Umgebung und die Menschen um sich herum.


Meine Meinung:
Die Ich-Erzählerin bleibt namenlos und auch sonst recht konturlos. Sie ist eher dir Kameralinse, durch die man das Leben in ihrem Umfeld kennenlernt. Vom Klappentext her und der Grundkonstellation fühlte ich mich an Elena Ferrantes Reihe über Neapel erinnert. Aber Zadie Smith hat ihren ganz eigenen Erzählstil. Viele Menschen und verschiedenen Sichtweisen werden vorgestellt, das ganze eingebunden in Überlegungen über Rassenfragen, Frausein, Armut, Ungleichheit etc. Manchmal mag das etwas zu viel sein, das muss man mögen. Wer einen durchgehend gehaltenen Spannungsbogen erwartet, wird enttäuscht sein. Es werden eher Episoden erzählt, als das eine durchgehende Geschichte stattfindet. Aber die geschaffene Atmosphäre fand ich schön. Zadie Smith erzählt sehr plastisch, sodass man sofort Bilder im Kopf hat. Ich habe mich gern von ihr entführen lassen.