Sozialkritischer, unterhaltsamer Sommerroman

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Von Claudia Thesenfitz habe ich bereits 3 "Glücksromane" lesen dürfen, wovon mich "Sylt auf unserer Haut" absolut begeistert hat: kurzweiliges Urlaubsfeeling mit auch erotischen Momenten. Davon möchte ich gerne mehr lesen und war deshalb sehr neugierig auf das neue Buch.
In "Sylt oder Süßes" geht es um die komplett durchorganisierte Hotelmanagerin Doreen, die einen etwas abgelebten Campingplatz auf Sylt in ein Luxusdomizil umwandeln soll. Dort angekommen lernt sie die durchaus positiven Seiten dieses Lebens kennen und überlegt, ob ihr bisheriges Leben noch in die richtige Richtung geht...
Die Geschichte ist locker-leicht geschrieben, man liest sich flüssig und zügig durch die Seiten. Sehr schnell wird klar, dass hier auch die gesellschaftskritischen Seiten der Insel ausgeleuchtet werden. Die Provitgier, das stille Abwandern der Einheimischen, die sich dieses teure Fleckchen Erde leider nicht mehr leisten können. Ganz nebenbei erfährt der Leser, wie sich Doro von der Livestylelady in eine naturliebhabende Frau verwandelt, die das einfachere Leben durchaus zu schätzen weiß. Die Autorin erzählt dies flüssig und unterhaltsam - mir persönlich hat aber ein klein wenig der Tiefgang der Geschichte gefehlt. Auch kam mir die Liebe diesmal ein bisschen zu kurz.
Trotzdem konnte mich Claudia Thesenfitz wieder einmal mit nach Sylt nehmen, wo ich schöne Lesestunden verbracht habe. Positiv erwähnen möchte ich, dass in dieser Geschichte auch die nicht so schönen Hintergründe von Sylt einmal aufgezeigt wurden, was ich wichtig und erwähnenswert finde.