Toller Schreibstil!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buch-haltung Avatar

Von

Ein Jahr in einem japanischen Kloster. Für viele uns ein Gedanke, mit dem sich viele wahrscheinlich nicht so recht anfreunden können. Doch Michaela Vieser hat genau das getan und im Buch _Tee mit Buddha_ schildert sie ihre Erfahrung auf humorvolle Weise.

Was hierbei auffällt, ist der klare und prägnante, aber auch sehr humorvolle Ton, in dem sie ihre Geschichte schildert. Es macht großen Spaß, die kurzen Kapitel über ihre Empfindungen beim ersten Kontakt mit dem Land Japan oder die Audienz beim Zen-Mönch Osho-san zu verfolgen. Michaela Vieser schafft es durch diesen lockeren Ton, dem Leser auch das Wesen von Meditation oder die Geisteshaltung des Buddhismus näher zu bringen und vermittelt so neben der unterhaltsamen Geschichte auch noch Wissen. Durch die kurzen Episoden und immer wieder eingeschobenen Absätze kann man leicht an der Geschichte dranbleiben und den Faden wieder aufnehmen.

Der von manchen Rezensenten bemängelte zu krampfhaft witzige Ton des Buchs wurde von mir so nicht empfunden. Ich musste bei der Lektüre des Ausschnitts mehrmals schmunzeln, kann aber nicht behaupten, dass Michaela Vieser zu übertrieben lustig zu sein versucht, sondern dass sie das Thema Religion durchaus mit Respekt behandelt.

Ein sehr guter dokumentar-religiöser Bericht aus einer Welt, die die meisten von uns nur aus dem Fernsehen oder Bücher kennen dürften, und im Gegensatz zu anderen pseudo-comedy-haften Erfahrungsberichten, z.B. Steffen Möllers _Viva Polonia_ auch mit Ernst und dem richtigen Augenzwinkern erzählt!