Teo

Keine leichte Kost, trotzdem zum Träumen und Reflektieren

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kindder80er Avatar

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Die Gefühlswelt des kleinen Teo ist völlig durcheinander geraten. Sein Zuhause bietet ihm keine Geborgenheit und Sicherheit mehr seit sich die Eltern nur noch streiten. "Vor anderen Leuten lächeln eine Eltern immer. Wie bei den Schulaufführungen, wo du so tun musst, als wärst du jemand, der du nicht bist." ist z.B. eine herzzerreißende Aussage von ihm.

Teo ist ein liebenswerter, kleiner Junge, der sich mit Dingen wie Suizid beschäftigt, obwohl er doch eine unbeschwerte Kindheit verbringen sollte. Er ist zutiefst verzweifelt und kann sich nicht vorstellen, dass die Situation um ihn herum jemals wieder besser werden könnte. Nachdem ihm die Eltern zum Geburtstag einen Comic um den "Helden Napoleon" schenken, wählt er ihn als seine Bezugsperson aus und will bei ihm sein, um mit ihm zu reden. Doch dafür muss er erstmal tot sein...

Die Hilflosigkeit eines kleinen Jungen aus dessen Perspektive beschrieben ist schwere Kost. Dennoch bietet sie eine Art Leichtigkeit: dieser unschlagbare Fatalismus, der aber auch die wirklich wichtigen Dinge des Lebens so rein und pur beleuchtet, dass es einen schaudert. Wann haben Erwachsene verlernt, komplizierte Dinge einfach zu sehen und wann haben sie gelernt, einfache Dinge kompliziert zu sehen?

Das gebundene Buch mit 195 Seiten und einem Lesebändchen ist relativ schnell durchgelesen, da die Abschnitte (in Wochentage und ähnlich eines Tagebuchs eingeteilt) eher kurz sind und mit leeren Seiten voneinander abgetrennt. Außerdem ist der Zeilenabstand recht groß und die Ränder sind großzügig gehalten. Trotzdem steckt in diesem eher kleinen Büchlein viel Poesie aus der Sicht eines Achtjährigen. Stoff genug, über den die meisten Erwachsenen nachdenken können und auch sollten, denn wir alle waren ja auch mal 8 Jahre alt.

Fazit: Keine leichte Kost, lädt aber trotzdem zum Träumen und Reflektieren ein. Poetisch!