Teo

Teo

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Die Ausgangslage dieses Büchleins ist denkbar einfach.
Der achtjährige Teo ist überzeugt, dass er seinen Eltern helfen muss, ihre Ehe und damit die Familie zu retten. die ständigen Streitereien machen ihn traurig und er ahnt, dass eine Trennung von Vater und Mutter in greifbarer Nähe sind. Und da ihm nicht mal seine große Schwester helfen will, da diese immer gleich so genervt von ihm ist, sucht er sich Hilfe bei einem Buch über Napoleon. Er findet, dass Bonaparte alle Schlachten gewonnen hätte und dass dieser Mann ihm helfen könnte, seine eigene größte Schlacht zu schlagen. 11 Tage lang begleitet der Leser den kleinen Kerl bei diesem Unterfangen.

Lorenza Gentile schreibt aus der Sicht eines Kindes und seine Gedankengänge sind einfach und klar. Er möchte, dass seine Fragen beantwortet werden und er sucht nach einem Helfer in der Not. Wenn er mit Napoleon sprechen will, muss er sterben, erkennt er. Ob ein Junge diesen Alters nicht schon weiß, dass das so nicht funktioniert, sei mal dahingestellt. Das muss man einfach so hinnehmen. Denn die Idee ist herzerwärmend und beängstigend zugleich.

Das dünne Büchlein hat ein imenses literarisches Gewicht. Es stellt die großen Fragen des Lebens auf ganz kindliche und naive Art und Weise und als Leser ist man ergriffen und gefangen von Teo’s Überlegungen und seinen Rückschlüssen. Ich habe in der Zeit, in der ich das Buch gelesen habe, die kleinen Kinder in meiner Bekanntschaft mit ganz anderen Augen gesehen und mich ständig gefragt, wie sie wohl die Welt der Erwachsenen sehen und wie ihre Gedanken zu den Gesprächen der Großen sind.

Ebenfalls hervorheben muss man die schöne Gestaltung des Buches, welches wie ein kleiner Schatz für den Leser sein kann, wenn er sich auf die Geschichte einlässt. Ich möchte es deshalb unbedingt weiterempfehlen.