Teo

Teo beschließt zu sterben

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miro76 Avatar

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„Ich heiße Teo, ich bin acht Jahre alt, und ich will mit Napoleon reden. (…)
Ich heiße Teo und überlege seit elf Tagen, wie ich mein Ziel erreichen kann.“ (S. 11 und 12)

Teo will mit Napoleon reden, weil Napoleon einer ist, der alle Schlachten gewinnt. Er hat sein Buch leider noch nicht zu Ende gelesen und weiß nichts von Waterloo.
Er will Napoleons Rat, denn er hat eine schwere Schlacht zu schlagen. Er will seine Eltern dazu bringen sich nicht scheiden zu lassen.
Dabei gibt es natürlich ein riesen Problem – Napoleon ist tot.
Elf Tage lang versucht Teo eine Lösung zu finden, wie er trotzdem mit Napoleon Kontakt aufnehmen kann. Er befragt sein Umfeld über das Sterben und über das, was danach kommt.
Dabei kommt er mit verschiedenen Konfessionen und Weltanschauungen in Berührung. Trotzdem scheint alles darauf hinauszulaufen, dass Teo sterben muss. Also braucht er auch dafür einen Plan.

Lorenza Gentile erzählt uns Teos Geschichte in Tagebuchform. Die Kapitel sind in diese elf Tage eingeteilt, in denen Teos Idee zu sterben aufkeimt und Gestalt annimmt. Sie trifft die Sprache eines 8-jährigen recht gut. In leichten kurzen Sätzen und kindlich vereinfacht bringt sie uns diese theologische Auseinandersetzung näher. Teos Entscheidungsfindungsprozess ist klar nachvollziehbar – die Logik eines Kindes folgt einer geraden Linie. Dennoch plätschert die Geschichte irgendwie vor sich hin. Der Ausgangssituation zu Hause kommt für mich etwas zu kurz. Es wird zwar deutlich wie angespannt die Situation zu Hause ist, aber irgendwie tut sich da nichts. Es werden auch die Scheidungskindern typischen Schuldgefühle angedeutet und natürlich auch die mangelnde Kommunikation generell. Dennoch fehlte mir da gravierend etwas im Handlungsverlauf.

Außerdem fehlt mir bei Teos Entschluss zu sterben sein Verständnis für die Tragweite des Ganzen. Irgendwie hat man nicht den Eindruck, dass sich Teo dessen nicht bewusst ist, dass das eine unumkehrbare Handlung ist. Zu leicht wird hier vom Selbstmord in seinen Varianten gesprochen.

Und was darf jetzt über den Schluss verraten werden?
-Eigentlich nichts!!!
Vielleicht so viel: Manches fügt sich, Vieles bleibt offen.