Teo

Unterhaltsam, aber nicht fesselnd

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fürimmerlesen Avatar

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Teo ist ein achtjähriger Junge, dessen Eltern eine Ehekrise durchwandern und sich ständig streiten. Ihre Scheidung schwebt drohend wie eine Gewitterwolke über den Köpfen dieser Familie. Teo versucht einen Weg zu finden mit diesem Schrecken umzugehen. Anders als seine Schwester, die auf alles mit Wut reagiert, versucht er das Problem durch eigene Kraft zu lösen. In einem Buch über Napoleon erfährt er, dass dieser alle Schlachten gewonnen hat und Teo setzt sich in den Kopf Napoleon nun um Rat zu fragen. Aber wie kann man einen Toten um Hilfe bitten? Dieser Umstand weckt in Teo zahlreiche Fragen, denen er im Verlauf des Romans auf den Grund zu gehen versucht.

Die italienische Autorin Lorenza Gentile hat ihr Debüt aus der Sicht eines 8jährigen Jungen geschrieben. Das macht den speziellen Charakter des Buches aus, mich als Leser hat es aber auch herausgefordert. Denn die Autorin ist kein 8jähriger Junge, sondern eine erwachsene Frau. Für mich bedarf es viel eine solche Erzählposition glaubhaft darzustellen. Gentile ist das zum Glück irgendwie gelungen. Stellenweise gibt es bei all der Tragik um Teos Geschichte einiges zu lachen, weil eben ein Kind erzählt mit all seinen naiven Fragen und absurden Gedanken. Auch die vielen philosophischen Ansätze, wie Teo Dinge sieht und schlussendlich bewertet, laden zum Nachdenken ein und tun diesem Roman sehr gut. Natürlich wirkt Teo ungewöhnlich klug und reflektiert, ich denke aber, dass es durchaus solche Kinder geben kann.

Für mich ist „Teo“ ein unterhaltsames Buch, aber mehr auch nicht. Es konnte mich nicht recht packen und mitreißen, daher drei gute Sterne.