Teo

Wie man eine Schlacht gewinnt

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tsubame Avatar

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Teo ist 8 Jahre alt und hat ein Problem. Seine Eltern streiten sich ständig. Und keiner der beiden gewinnt, denn gewinnen bedeutet Frieden schließen, und sie schließen niemals Frieden.
Doch dann hat Teo eine Idee. Er muss Napoleon treffen und ihn um Rat bitten, denn Napoleon, so steht es in einem Comic, den ihm seine Eltern geschenkt haben, hat noch nie eine Schlacht verloren. Nur leider hat die Sache einen Haken. Napoleon ist bereits tot. Um ihn zu treffen, muss Teo also ebenfalls sterben und so macht er sich auf Wikipedia schlau, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, sich umzubringen. Nur weiß Teo nicht, wo sich Napoleon aufhält. Ist er im Himmel oder in der Hölle? Und wie kommt Teo dorthin? Oder wurde Napoleon womöglich als Zucchini wiedergeboren, wie es sein Kindermädchen Susu für möglich hält? Auch sein Klassenkamerad Xian hat seine ganz eigenen Theorien, was den Tod angeht.
Und so begleitet man Teo durch seinen Alltag und hat teil an seinen Gedanken, die für einen 8jährigen ausgesprochen tiefgründig sind. Aber man bangt und hofft, dass Teo eine andere Lösung findet, Napoleon zu treffen, ohne sich dafür umbringen zu müssen. Und aus dem eigenen Geschichtsunterricht hat man ja auch noch dunkel in Erinnerung, dass Napoleon eben nicht alle seine Schlachten gewonnen hat...

Fazit: Mit "Teo" hat Lorenza Gentile die Geschichte eines einsamen kleinen Jungen geschrieben, der auf seine ganz eigene Weise versucht, die Ehe seiner Eltern zu retten. Mir persönlich hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich nicht glaube, dass ein 8jähriger tatsächlich in der Lage ist, sich solche Gedanken zu machen wie Teo. Da spricht doch ganz stark die Autorin, denke ich. Dennoch ist es eine liebenswerte Lektüre mit einem guten Ende und einer - für mich - ganz neuen und weisen Erkenntnis, nämlich wie man Menschen tröstet: Man legt seinen Kopf an ihr Herz. Und das ist doch eine wirklich schöne Sache :-)