Ein Thriller mit einem ungewöhnlichen Schauplatz

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Der Antarktis-Thriller „The Dark“ wurde von Emma Haughton geschrieben. Er ist im Knaur Verlag erschienen. Haughton hat Englisch studiert und als Journalistin gearbeitet.

Der Thriller spielt, wie schon der Name verrät, in der Antarktis und zwar genauer auf einer UN-Forschungsstation. Nachdem der Stationsarzt Jean-Luc bei einem Ausflug im Eis ums Leben kam, wurde kurzfristig Ersatz gesucht, damit dieser noch vor dem Winter die Arbeit aufnehmen kann, denn im Winter kann die Forschungsstation nicht angeflogen werden. Da Kate einen Neuanfang suchte, hat die Notärztin das Angebot, die Stelle des Arztes auf der Forschungsstation zu besetzen, gerne angenommen. Aus ihrer Sicht ist auch der Thriller geschrieben. Allerdings ist das Leben auf der Forschungsstation nicht ruhig und friedlich. Dieses liegt nicht nur an den äußeren Umständen, wie der monatelangen Dunkelheit und Abgeschiedenheit. Kate bekommt auf Grund ihrer Gespräche und Nachforschungen zum Tod von Jean-Luc immer mehr den Eindruck, dass es kein natürlicher Tot war, sondern Mord. In diesem Fall wäre der Täter noch unter ihnen und es bestünde die Gefahr, dass der Täter sich gegen seine Entdeckung zur Wehr setzten könnte. Doch wer von den übrigen 12 Personen auf der Forschungsstation könnte der Täter sein?

Im Rahmen der Nachforschungen von Kate erfährt man immer mehr über ihr bisheriges Leben und warum sie sich auf die Stelle des Arztes in der Antarktis beworben hat. Außerdem geht die Autorin auf verschiedene gesellschaftliche Themen, wie Sucht, Liebe, Einsamkeit, Wirkung von Abgeschiedenheit und fehlendem Licht ein.

Für mich ist immer ein Personenverzeichnis sehr hilfreich. Daher bin ich froh, dass das Buch über ein Dramatis Personae (Personen der Handlung) verfügt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und es entsteht auch keine Langeweile beim Lesen. Mir hat der Ort der Handlung und die damit verbundenen Besonderheiten sowie das Herausarbeiten der sich hieraus ergebenden Auswirkungen auf das menschliche Verhalten gut gefallen. Dieses gilt auch für die Wahl der Erzählperspektive, denn durch die Ich-Erzählerin erfährt man sehr viel über das Gefühlsleben von Kate und man kann ihrem Verhalten durch diese Perspektive besser folgen. Für mich stand allerdings das Thema Sucht zu sehr im Mittelpunkt der Handlung. Auch wenn ich es wichtig finde, dass es in Büchern angesprochen wird. Außerdem habe ich erwartet, dass eine Notärztin, die süchtig ist, gar nicht erst eine solche Stelle erhält, da vorab umfangreiche medizinische und psychologische Tests durchgeführt werden, um die Eignung der Bewerber für eine so spezielle Stelle zu überprüfen. Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen.