viele unaufgeregte Rezepte und noch mehr persönliche Urlaubsfotos und Erlebnisberichte

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katze102 Avatar

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Auf 260 Seiten erzählen der Autor und die Fotografen von ihren Reisen, geben vielfältige Tipps, z.B. das Beachten der Wettervorhersage oder Hinweise für das eigene Lagerfeuer, helfen mit Packlisten oder stellen Freizeitaktivitäten wie Bouldern, Wandern, Mountainbiken vor. Dazu gibt es Beschreibungen eigener Erlebnisse, sehr viele Fotos ( manchesmal seitenweise) sowie einer Tagebuchstrecke ihrer Peru-Expedition. Zwischendurch stellen die Autoren Rezepte vor, die sie selber als „120 geniale Rausszeit-Rezepte“ bezeichnen. Diese Rezeptsammlung findet sich nochmals in einem kleinen, auf der Rückseite des Buches eigelassenen, eingeklebten und einmalig herausnehmbaren Heftchen wieder, dass sich ganz einfach mit auf Reisen nehmen läßt.

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Zu Hause ( Marmeladen, Sirup etc.), „Quick Refuel“ (schnelles Powerfood), „Dine out“ ( draussen kochen auf Grill und Lagerfeuer), „Refresh“ ( Durstlöscher und Wachmacher), „Wake-upcall“ ( Energiegeladen in den Tag), „Dine in“ ( auf ein oder zwei Flammen im Bus kochen) un „Sweet love“ ( Süsses und Desserts). In dieser Rezeptsammlung gibt es Anleitungen für Marmelade, Sirup, Salate, Nudeln mit Suauce/vorher Hause zubereitetem Pesto, gemischten bunten Pfannen, Popcorn, Stockbrot, gegrillte Schoko-Bananen, Greissbrei, wobei ich mich bei vielen dieser Rezepte gefragt habe, ob nicht jeder, der zu Hause schon einmal einen Kochtopf in den Händen gehalten hat, diese nicht auch aus dem Stegreif ohne Rezept zaubern könnte. Wer bitte braucht eine Anleitung für Popcorn oder Ingwerbier ( ausführliches Rezept auf S. 248: vorher zu Hause vorbereiteten Ingwersirup mit Mineralwasser auffüllen und mit Zitronenscheibe dekorieren)? Das Rezept, das ich auf gar keinen Fall nachkochen würde, sind die „Vier-Minuten-Tee-Eier“, bei dem betont wird, dass man Wasser spart, denn man hängt seine Teebeutel in das Kochwasser der Eier – gut, die Fäkalbakterien, die zwar nicht ins Ei, aber ins Kochwasser gelangen, werden durch die hohe Temperatur unschädlich, jedoch die Vorstellung alleine schreckt mich ab.

Die vorgestellten Rezepte sind zum Teil ganz nett, aber nicht wirklich aufregend; wer sie mitnehmen möchte, hat es einfach mit dem Rezeptbooklet, das an eine Zeitschriftenbeilage erinnert.
Ich hatte mehr erwartet als 120 Einfachrezepte und private Fotos, hätte mich sehr über mehr Informationen zur Ausrüstung und Tipps für Planung und Durchführung solcher Reisen gefreut. Die vorgestellten Freizeitaktivitäten werden kurz angerissen und dienen hauptsächlich der Unterbringung eigener Fotos und weniger der Vermittlung von Informationen. Zum Beispiel besteht das Kapitel „Wandern“ aus einer Seite Text und sieben Seiten Fotos ( Autoren von vorne, von hinten, von der Seite, beim Kartenlesen). Zwischendurch finden sich auch groß bebilderte Zubereitungs-Anleitungen, z.B. wie man Zwiebeln schneidet und einmal eine Vorstellung von Gerätschaften zum Kaffeekochen ( Kaffefilter und verschiedene Kannen).

Ich muß gestehen, ich hatte mehr erwartet, bin eher enttäuscht als begeistert: Als reines Kochbuch finde ich die Rezepte sehr unaufgeregt, ein outdoor-Ratgeber ist es auch nicht und die übermäßig vielen persönlichen Urlaubsfotos sind mir einfach zu viel des Guten.