Geisslein trifft Wolf

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Ich kann mir gut diese Geschichte als Film vorstellen. Der wilde norwegische Hintergrund, die expressiven Figuren und die Geschichte selbst sind ein guter Stoff für eine emotionale spannende Unterhaltung. Als Buch war es auch teilweise beeindruckend, aber nicht ganz überzeugend. Nachdem die mysteriösen Zusammenhänge und die stetig sich verdichtende Bedrohung, ab ca. der Mitte des Buches relativ klar zu Tage treten, weist die Geschichte einige ermüdende Längen auf und manche Details wirken nicht glaubhaft. Positiv ist die Fokussierung auf die Protagonistin und ihre reflektierte Entwicklung. Diese Hauptfigur ist die 15 jährige Ich-Erzählerin Nell, die der Leser, gut beschrieben, in ihrer kleinen, ambivalenten und teils dysfunktionalen Familie kennen lernt und dann mit ihr die aufregenden Begegnungen mit dem eigenwilligen, äusserst attraktiven und mysteriösen, nur wenige Jahre älteren Lukas erlebt. Es funkt, doch diese wahren Gefühle sind nur ein Teil einer komplexeren, dunklen Welt, die Nell in Lukas antrifft und mit der sie sich verstrickt.