Teilweise unglaubwürdig

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glücksklee Avatar

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Das Buch wirbt mit der Beschreibung „Nordic Noir trifft auf Brontes Sturmhöhe“, dementsprechend gespannt war ich auf die Geschichte von Nell und Lukas, die ja schon sehr dramatisch im Klappentext angekündigt wird. Und eigentlich nimmt der Klappentext auch schon die Handlung des Romans vorweg, die zwar in einem sehr schönen Schreibstil abgefasst ist, aber in weiten Teilen einfach unglaubwürdig und übertrieben wirkt.
Im kommenden Abschnitt gehe ich auf einige Punkte ein, die mich an dem Roman gestört haben, wer also keine Spoiler lesen möchte, der sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen.

Da ist zum einen Lukas, der beinahe alles zu können scheint, angefangen bei der Jagd, über das Fliegen und erfolgreiche Landen eines Flugzeugs, obwohl er das angeblich noch nie selbst gemacht hat. Er weiß, wie er seine forensischen Spuren verwischt etc.

Und dann ist da Nell, der man am Anfang gerne ihre totale Verliebtheit abnimmt – aber nach der wievielten Enttäuschung und vor allem Täuschung kann man erwarten, dass sie die rosarote Brille absetzt und endlich davon ausgeht, dass Lukas nichts Gutes mit ihr vorhat? Und Nell, die bis zu ihrem Umzug nach Norwegen in Manchester gelebt hat, hat innerhalb kürzester Zeit von Lukas so viel über das Überleben in der Wildnis gelernt, dass sie ihm bei seiner Verfolgungsjagd immer wieder erfolgreich entkommt. Mit einem Baby, auf das sie aufpassen muss. Das ist noch so eine Sache – immer, wenn man eigentlich meint, jetzt kann sie es nicht mehr schaffen, kommt ihr ein magischer Zufall zu Hilfe in einem verlassenen Haus findet sich z.B. wundersamerweise Babynahrung…

Dafür gefällt mir das Cover und die einzelnen Kapitel, mit dem kleinen Wolf zu Beginn, wirklich gut.

Bei „The Hurting“ handelt es sich meiner Meinung nach um eine düstere Teenagerromanze, die durchaus unterhält, aber bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Zudem fand ich manche Momente, wie bereits ausgeführt, über die Maßen dramatisiert und unglaubwürdig, sodass ich beim Lesen immer wieder den Kopf schütteln musste. Daher vergebe ich leider nur zwei Sterne für diesen Roman.