Ali Hazelwood 2.0?

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azucena Avatar

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„Originell, clever, prickelnd!”
So beschreibt Ali Hazelwood das Buch und da ich letztens meine Liebe zu ihren Bücher entdeckt habe, hatte ich die Hoffnung, eine weitere neue Lieblingsautorin zu entdecken.

Das Cover wirkte schon recht vielversprechend und hat mein Interesse geweckt. Sehr schlicht gehalten und vom Design ähnelt es denen von Hazelwood. Ich mag die Farbkombination und vor allem die in schwarz gezeichneten Charakteren, die sofort herausstechen.

Allison, eine zielstrebige junge Frau, ist die Hauptprotagonistin des Buches. Nachdem nach der Aufnahme in das Promotionsprogramm an der Claymore University auch noch ihr Traum in Erfüllung geht und sie einen Assistenzplatz bei ihrer Wunschprofessorin bekommt, scheint ihr Leben fast perfekt. Wäre da nicht Colin, ihr Exfreund, den sie nach der grundlosen und niederschmetternden Trennung am liebsten vergessen würde, aber der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Ihm aus dem Weg zu gehen ist auch nicht gerade leicht, da er genau wie sie auch an der Claymore University promoviert und leider auch die zweite Assistenzstelle bei Allisons Wunschprofessorin ergattert hat. Ab da beginnt ein erbitterter Konkurrenzkampf, denn beide Kämpfen um die Unterstützung ihrer Professorin. Dabei werden jedoch einige Missverständnisse geklärt und langsam verwandelt sich der Konkurrenzkampf in etwas anderes…

Allison ist eine unglaublich sympathisch Protagonistin. Etwas kurviger, zielstrebig und eloquent ist sie genau das, was ich mir beim Lesen des Klappentextes vorgestellt habe. Trotz der komplizierten Beziehung zu ihrem Vater fängt sie sich immer wieder und kämpft für ihre Träume. Gewünscht hätte ich mir, dass noch etwas mehr auf „body positivity“ eingegangen wäre, weil das meiner Meinung nach gut zum Buch gepasst hätte.
Colin habe ich leider bis zum Ende des Buches nicht ganz nachvollziehen können. Er wirkt auf mich extrem ehrgeizig und das lässt ihn an der ein oder anderen Stelle etwas unsympathisch wirken. Mehr erfährt man über ihn hauptsächlich durch Allison (anfangs sehr negative) Gedanken und ich habe das Gefühl, dass Colins Charakter sehr viel mehr Potenzial gehabt hätte.

Trotz des angenehmen Schreibstils fiel es mir sehr schwer an der Geschichte dranzubleiben und mich in ihr zu verlieren. Es könnte durchaus daran liege, dass ich die ganze Zeit die Hoffnung hatte, Ali Hazelwood 2.0 zu finden, was natürlich schwer ist und es ist generell etwas unfair, mit so einer Einstellung an ein neues Buch heranzugehen.
Auch wenn mir das Buch nicht ganz zugesagt hat, denke ich trotzdem, dass es Literaturfans von mittelalterlichen Werken und „enemies to lovers“-Liebhabern begeistern könnte, die vielleicht nicht mit vorgefertigten Erwartungen an das Buch rangehen!