Ein Buch, das es verdient hätte, dass die Zielgruppe es einfacher findet.

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grossstadtheldin Avatar

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Wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin:

Auf »The Man I Never Met« stieß ich beim Stöbern bei Vorablesen.de. Mich der Titel, die Cover-Farben und der Klappentext an, wehalb ich meine gesammelten Bonuspunkte für das Buch ausgab.


Handlungsüberblick:

Als der Amerikaner Davey ein Job-Interview führen will, ruft er durch einen Zahlendreher aus Versehen bei der Engländerin Hannah an. Beide lässt das Gespräch nicht los und die beiden bleiben in Kontakt. Einem Kontakt voller Gefühl, der sich durch Nachrichten, Telefonate, Videocalls und die Gewissheit, dass sich ihre Wege in London kreuzen, sobald Davy seinen neuen Job antritt, immer weiter intensiviert. Ein paar Wochen später steht Hannah am Flughafen, um ihn in London willkommen zu heißen, und Davy kommt nicht... Werden sie sich jemals treffen?

Mein Bucheindruck:

Ich mag das hellbunte Cover, das mir beim Hinsehen super gute Laune macht. Allerdings habe ich dadurch auch ein klassisches Wohlfühlbuch erwartet, was das Buch nicht ist.

Mein Leseeindruck:


Das Buch hat mich zum Anfang sehr gut unterhalten und zum Lachen gebracht. Später hat es mich sehr berührt und ein paar Tränen vergießen können. Es ist alles andere als das Wohlfühlbuch, das das Cover zunächst vermuten lässt und behandelt eine wichtige Thematik.

Es ist schwierig, dieses Buch zu rezensieren, ohne zu spoilern. Daher gibt es jetzt eine

SPOILER-WARNUNG

»The Man I Never Met« behandelt das wichtiges Thema "Hodenkrebs", wofür mit eine Triggerwarnung auf dem Klappentext gefehlt hat.

Mein bester Freund ist in diesem Jahr an Knochenkrebs gestorben, demzufolge ist das Thema "Krebs" allgemein noch ein sehr sensibles für mich. Das Buch hat mir geholfen, manches nochmal besser zu verarbeiten, hat mich aber auch zum Weinen gebracht, weil vieles wieder hochkam. Aus diesem Grund wäre ich gern schon im Klappentext auf die Thematik eingestellt gewesen, auch wenn ich natürlich verstehe, dass so dem Buch das Buch an Spannung gewinnt und sich so vielleicht auch Menschen mit der Thematik beschäftigen, die sich sonst nicht damit beschäftigt hätten. Natürlich ist es wichtig, die Awareness zu steigern, trotzdem denke ich, dass das Buch mit einem weniger fröhlichen Cover und einem Hinweis auf die Thematik im Klappentext besser die in meinen Augen richtige Zielgruppe erreichen würde. Menschen, die Ähnliches erlebt haben und sich Unterstützung auf dem Weg oder Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten wünschen.
Ich als indirekt Betroffene hätte das Buch gerne bewusster gelesen.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

An dem Schreibstil hat mir vor allem gefallen, dass jeder der Protagonisten eine eigene Stimme hat. Der Schreibstil hat in den Teilen, die aus Hannahs Perspektive geschrieben sind, eine gewisse Komik, die manchmal auch etwas flapsig wirkt, während die Teile aus Davys Sicht sehr viel ernsthafter erzählt werden. Zunächst wird die Geschichte nur aus Hannahs Perspektive erzählt, dann tritt hin und wieder auch Davys Perspektive hinzu. Das sorgt für Abwechslung und auch mehr Verständnis für Davys Empfindungen und Handlungen. Aufgrund der besonderen Thematik finde ich es nochmal wichtiger, dass auch Davy zu Wort kommt.

Mein Abschlussfazit:

Ein Buch, das es verdient hätte, dass die Zielgruppe es einfacher findet.