Enttäuschung - Weder Romantische Geschichte noch Ratgeber

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goldrenette Avatar

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Vorsicht! Spoiler Alarm!!

"Es ist die erste Night Out seit Amelias Trennung im letzten Jahr. Mit ihrer besten Freundin trinkt sie Cocktails in einer New Yorker Bar, als sie Nick kennenlernt. Obwohl Nick und Amelia total verknallt sind, haben sie keinen Sex, sondern reden eine Nacht lang offen und ehrlich über ihre Datingerfahrung und darüber, was Männer und Frauen eigentlich so von der Liebe wollen. Das Gespräch ist eine Offenbarung für Amelia: endlich kümmert sie sich um sich selbst und ihr eigenes Glück. Aber der Kontakt zu Nick reißt nie ab …"

So die Inhaltsbeschreibung. Dementsprechend hatte ich mich darauf eingestellt, eine lockere Liebesgeschichte zwischen Amelia und Nick zu lesen. Und tatsächlich beschreibt diese Inhaltsangabe auch gut das erste und das letzte Kapitel dieses Buches. Aber der gesamte Inhalt dazwischen war eine Aneinanderreihung von reflexiven Gedanken besonders von Amelia als auch anderen Personen. Hierbei wiederholte sich jedoch stets das Jammern vonseiten Amelias, weshalb ihre Beziehung gescheitert sei und dass sie sich doch gar nicht verändert habe im Laufe ihrer Beziehung. Die dazwischengelagerten Kapitel der Personen ihres Umfeldes wiederum taten nichts anderes, als sich ebenfalls um Amelias Beziehung zu drehen. Wenn dieses Thema (Trauer und Frust um eine zerbrochene Beziehung) einmal oder zweimal besprochen wird, ist das eine Sache. Aber in diesem Buch gab es nur eine Aneinanderreihung von eben denselbem Thema, jeweils etwas unterschiedlich reflexiv bearbeitet.

Der Sprachstil ist dementsprechend introspektiv und beschreibt die eigenen Gedanken - es stellt sich das Gefühl ein, als würde man ein Tagebuch lesen und keine Geschichte mit Handlung. Da das gesamte Buch so beschrieben ist, ist das spätestens nach dem zweiten so geschriebenen Kapitel sehr ermüdend.

Gleichzeitig lässt sich das Buch auch nicht ganz als Ratgeber lesen, da sich die Struktur und der Schreibstil zu sehr von dem von Ratgebern unterscheidet. Auch die angesprochenen Themen "ständige Verfügbarkeit" und "oberflächliches Interesse an Personen, das woanders hin verlagert wird, sobald was nicht passt", waren zwar interessant, blieben jedoch im Hintergrund und unbeleuchtet bzw. nur grob behandelt.

Schade!