Extrablatt! Verrückt, liebenswert und unglaublich lustig!

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barbarasbuecherbox Avatar

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Hannah steht zum ersten Mal in ihrem Leben vor dem Problem, einen Job zu finden. Ohne Lebenslauf und Arbeitserfahrung kann sie kaum anders, als zu scheitern – was dann auch passiert.
Der zweite potentielle Job („Puplikation sucht verzweifelten Menschen mit der Fähigkeit, mittels der englischen Sprache Sätze zu bilden. Vollidioten, Optimisten oder Menschen, die Simon heißen, müssen sich nicht bewerben“) hätte eigentlich nur eine Notlösung sein sollen, doch wie es scheint, ist das der einzige Job, den Hannah überhaupt bekommen kann und so sucht sie die Gebäudlichkeiten der Zeitung Stranger Times auf.
Nachdem sie aber auf einen Mann trifft, der sich von eben jenem Gebäude stürzen, einem, der aussieht wie seine eigene Leiche und sich kurz darauf in den eigenen Fuß schießt, und allerlei anderer seltsamer Gestalten trifft, fragt sie sich:
Will sie diesen Job eigentlich?

In der Zeitung Stranger Times berichten die sieben Angestellten – von denen nur zwei „ernsten“ Journalismus betreiben, was zuweilen bedeutet, einer besessenen Toilette aufzuwarten und zu versuchen, ein Exorzismusbattle zu leiten, ohne dass es zu Handgreiflichkeiten kommt – über allerhand Paranormales: von Ufo-Entführungen, Elvisreinkarnationen und Geistersichtungen („fünf Riesen“). Auch, wenn es auf manche so nicht scheinen mag, aber die Stranger Times ist eine echte, ernsthafte Zeitung und betreibt echten, ernsthaften Journalismus – und ihr Chefredakteur Banecroft vergisst nicht, daran zu erinnern.

Da aber ein paar seltsame Geschichten keinen Roman füllen, passiert auch sonst noch allerhand spukiges: ein Monster treibt sein Unwesen, ein Amerikaner hat dabei die Finger im Spiel und die Polizei fängt an zu ermitteln – wobei die Stranger Times mitten in deren Fokus gerät.

Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden habe, warum ich das Buch so liebe. Klar, die Story ist spannend und mit Paranormalem bekommt man mich sowieso immer, ich habe außerdem tatsächlich mehrfach laut gedacht und würde ich am Liebesten sofort selbst bei der Stranger Times anfangen, aber weshalb ich das Buch liebe und nicht nur mag, liegt an dem Gefühl: das Buch versursachte bei mir dasselbe Lächeln wie ich es bei Good Omens hatte. Es ist meistens verrückt, immer äußerst seltsam – aber die Freundschaft, die sich zwischen diesen ungewöhnlichen Menschen entwickelt, ist zauberhaft. (Und ich frage mich, was es über mich aussagt, dass Banecroft meine absolute Lieblingsfigur geworden ist …)

Von mir bekommt Stranger Times daher eine von Herzen kommende Empfehlung an all die offenen Leute da draußen, die ihren Horizont nicht vor dem Unbekannten verschließen und die, genau wie ich, nicht glauben, aber hoffen, dass da Draußen noch irgendetwas lauert, das bisher ausschließlich auf verwackelten Kamerabildern festgehalten werden konnte.

Und wenn euch all meine Schwärmerei nicht genug ist, solltet ihr vielleicht noch wissen, dass das Buch die beste Danksagung aller Zeiten beinhaltet. Immerhin wurde diese von Minty Van Der Flirt – der hellseherischen Verfasserin vorausschauender Nachrufe der Stranger Times - verfasst.
Gern geschehen.