Solide Unterhaltung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
emma217 Avatar

Von

Die Wochenzeitung "The Stranger Times" berichtet regelmäßig von unerklärlichen Phänomenen. In ihrer ersten Arbeitswoche muss Hannah Willis jedoch feststellen, dass einige der haarsträubenden Geschichten tatsächlich wahr sein könnten.

Der Autor CK McDonnell ist als erfolgreicher Stand-Up-Comedian Experte darin Situationskomik zu erzeugen. Und so gibt es auch in diesem Roman allerhand Wortwitz und komödiantische Begebenheiten. Das von mir erhoffte skurrile Fantasy-Spaß-Feuerwerk im Sinne eines Jasper Fforde wurde es allerdings nicht.

Zu Beginn nimmt sich der Autor jede Menge Zeit die Charaktere und ihre Beziehung zueinander vorzustellen und Hannah in dieser sonderbaren Redaktion ankommen zu lassen. Erst nach weit über der Hälfte des Buches merken die Protagonisten so langsam, dass sie es hier mit etwas Übernatürlichem zu tun haben und der Spannungsbogen zieht langsam an. Man braucht also jede Menge Geduld mit dieser bunt durcheinander gewürfelten Truppe, bis sie endlich die richtigen Schlüsse ziehen und beginnen den merkwürdigen Vorkommnissen auf die Spur zu gehen.

Müsste ich den Roman mit einem Wort beschreiben, dann wäre es wohl "solide". Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die Handlung ist gut durchdacht, durchweg stimmig und es gibt einige interessante Wendungen. Leider passieren jedoch kaum wirkliche Überraschungen oder irgendetwas anderes, das dieses Buch aus der Masse ähnlicher Geschichten herausstechen lässt. Es ist lustig, aber nicht in dem Ausmaß, den ich erwartet habe. Es ist teilweise spannend, aber doch auch sehr vorhersehbar. Die Charaktere haben die ein oder andere Ecke und Kante, aber lange in Erinnerung bleiben sie mir vermutlich nicht. Solide Unterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Fazit: Mit "The Stranger Times" hat CK McDonnell einen zuweilen spannenden und humorvollen Fantasy-Roman geschaffen, der allerdings letzten Endes hinter meinen Erwartungen zurück bleibt.