Schicksal & Liebe

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schmökerwürmchen Avatar

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Daniel und Natasha begegnen sich durch Zufall und Verkettung der Umstände an einem schönen Herbsttag in New York. Bei Daniel ist es Liebe auf den ersten Blick, während er Natasha noch überzeugen muss. Das gestaltet sich als schwierig, denn Natasha ist Realistin und wissenschaftlicher Nerd. Daniel dagegen eher ein Träumer und Dichter. Doch den beiden bleibt nicht viel Zeit, denn noch am gleichen Abend soll die aus Jamaika stammende Natasha abgeschoben werden. Sie sucht wiederholt die Einwanderungsbehörde auf, um das Schlimmste zu verhindern. Denn Natasha kam bereits mit acht Jahren nach New York, fühlt sich dort wohl und kann sich kaum noch an ihr früheres Leben erinnern.
Daniel ist der Sohn koreanischer Einwanderer, allerdings in New York geboren. Er soll es einmal besser haben als seine Eltern. Sie wünschen sich für ihn ein Medizinstudium in Yale und ein koreanisches Mädchen an seiner Seite. An dem Tag, als er Natasha begegnet, hat er ein Vorstellungsgespräch bei einem ehemaligen Yale-Absolventen, der ihm eine Empfehlung aussprechen soll. Doch Daniel hat eigentlich kein Interesse und völlig andere Dinge im Kopf...

Den Einstieg fand ich zunächst etwas holperig und es ist mir nicht leicht gefallen, schnell in die Geschichte reinzukommen. Die anfänglichen Konversationen zwischen Natasha und Daniel wirkten auf mich leicht konstruiert und unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich junge Menschen auf diese Weise annähern.
Zudem hätte ich mir für die Entwicklung einen etwas längeren Zeitraum gewünscht.
Doch nach und nach hat mich die Geschichte immer mehr in ihren Bann gezogen. Die Kapitel sind kurz gehalten und erzählen abwechselnd aus der Sicht von Natasha und Daniel. So erhält man direkt einen Einblick in die Emotionen und Gedanken der Protagonisten. Zumal sich Natasha zunächst sehr zurückhaltend verhält und die Geschehnisse eher wissenschaftlich betrachtet, während Daniel an die Liebe glaubt und Gedichte schreibt. Auch die Sicht der Nebencharaktere wird zwischendurch beleuchtet. Gelegentlich
gibt es wissenschaftliche Einblicke über die Dinge, die die beiden beschäftigen.
Nach dem für mich etwas schwierigen Beginn hat mich das Schicksal der beiden doch sehr beschäftigt und mitgerissen, nach den ersten 100 Seiten wurde es immer besser und das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt.

Fazit:
Ein durchaus mitreißendes Jugendbuch, das die Themen Schicksal, Liebe, Herkunft, Einwanderung und Familie einfühlsam und streckenweise poetisch behandelt.