Ein äußerst ausbaufähiger >>Kriminalroman<<

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toniludwig Avatar

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Seraina Koblers Erstlingskrimi hat leider gravierende Schwächen. Zunächst ist als Genre >> Zürich - Krimi << angegeben, dies soll wohl den Leser solcher offenbar beliebter deratiger Reihen anlocken.
In etwa der Buchmitte heisst es an einer Stelle, der Stoff könnte ein bisschen dramatischen Zufall gut gebrauchen. Das trifft es wohl ganz gut, denn wirkliche Spannung kommt so gut wie gar nicht auf, die Geschichte mäandert zwischen einem Toten und einem möglichen wissenschaftlich-medizinischem Zusammenhang hin und her und die nur mühsam entstehende Handlung wirkt bemüht und konstruiert.
Also dann ein lesenswerter Zürich - Roman ?
Leider auch nicht, dies liegt an den sprachlich fehlgeleiteten Bildern
der Autorin, die ein gutes Lektorat so hätte niemals durchgehen lassen dürfen.
Da schmecken Törtchen wie ein Morgen in der Stadt am Meer, die Protagonisten werden von höllisch knatternden Motorrädern überholt, die Unruhe ist hell und schäumend wie die Gischtkronen auf den Wellen und so weiter.
Zu allem Überfluss werden noch weitere Klischees bedient, Rosa Zambrano, eine Art Hilfspolizistin, schläft im Rausch mit einem Kollegen und fragt sich bang schon nach kürzester Zeit, ob sie nicht endlich ihre erlösende Periode bekommt.
Und wer noch nie in Zürich war - nach diesem Roman jedenfalls bekommt niemand Lust auf einen Aufenthalt dort. Und auf die avisierte Fortsetzung schon gar nicht. Schade.