Helles Blau

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Inhalt:
Rosa lebt am Zürichsee, arbeitet als Polizistin und hat einen Kinderwunsch. Was ihr jedoch fehlt, ist der passende Mann, um den Traum vom Kind verwirklichen zu können. Könnte man denken, aber Rosa nimmt die Sache selbst in die Hand und sucht Hilfe bei dem Reproduktionsmediziner Dr. Jansen. Doch ausgerechnet dieser Arzt wird nur wenig später tot aus dem Zürichsee geborgen.

Inhalt:
Ich liebe Bücher über medizinische Themen.
Und ich mag spannende, aber gleichzeitig helle Krimis. I call them: Wohlfühlkrimis. (Obwohl es natürlich zugegeben, etwas makaber ist, im Zusammenhang mit einem Mordfall von Wohlfühlatmosphäre zu sprechen.)
Ganz nebenbei lese ich auch gerne Geschichten über Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Genau diese Zutaten vereint Seraina Koblers Buch. „Tiefes dunkles Blau“ ist in meinen Augen eine ausgesprochen gelungene Geschichte, die vor der malerischen Kulisse des Zürichsees, von einem Mordfall und von spannenden sowie kontroversen Aspekten der Reproduktionsmedizin erzählt. Die Handlung wird zwar hauptsächlich aus Rosas Perspektive erzählt, jedoch finden auch noch andere Figuren Gehör.
Das Buch lädt dabei zum Miträtseln ein. Es ist nicht vergleichbar mit Spannungsliteratur, in der temporeich von blutigen Grausamkeiten erzählt wird. Hier geht es um moralische Fragen, um (Zwischen)menschliches, und um ein Verbrechen mit einem komplexen und teils unerwarteten Hintergrund. Dazu kommt das Privatleben der Protagonistin, ihre persönliche Geschichte und (sehr unterhaltsam) ihre Kochkünste. Auch diesen Teil des Romans habe ich gerne gelesen. Ein gelungener Kontrast zur Kernhandlung!

Fazit:
Die Autorin hat eine angenehm zu lesende und vor allem intelligente Geschichte geschrieben, wie ich sie in dieser Form noch nicht gelesen habe. Weil hier so viele Themen und Aspekte vereint werden, die genreuntypisch sind und sich doch ganz wundervoll zusammenfügen.