Schön und spannend ohne allzu viel Blutvergießen

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kleine hexe Avatar

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Zürich und der Zürcher See sind nicht nur Kulissen in diesem Krimi. Diesen Eindruck gewann ich von den ersten Seiten an. Beide spielen eine zentrale Rolle. So wie die Stadt und der See von Kobler beschrieben werden, fast wie zentrale Gestalten, muss man ihnen auch Beachtung schenken.
Für einen modernen Krimi kommt Seraina Kobler mit nur einer Leiche und einem Mordversuch aus. Es muss nicht immer Blut in Strömen fließen, um einen Krimi gut werden zu lassen. Dafür aber gibt es ein brisantes Thema: die Genschere die erst vor ein-zwei Jahren entdeckt und entwickelt wurde, und die Frage, ob Forschung geheim bleiben soll oder offen zugänglich. Vor allem wenn es sich um solch wichtige Themen handelt, wie das Eingreifen in das genetische Erbgut der Menschen. Gut dokumentiert, sowohl was die Genforschung betrifft, als auch wie Polizeiarbeit verläuft, (schade, nichts mit Special Victims Unit oder Criminal Minds, zwinker-seufz) wirkt alles in diesem Buch glaubwürdig: Thema, Handlung, Charaktere und das besondere Setting.
Der Stil von Seraina Koblenz ist auf den ersten Blick etwas langatmig, gewinnt dadurch aber an Tiefe.
Diogenes hat dem Buch ein wunderschönes Titelbild mit einer herrlichen Aussicht auf Zürich verpasst. Ein Grund zum Buch zu greifen oder die Koffer zu packen. Gruezzi!