Sehr gelungen, da mehr Zürich als Krimi!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
nil Avatar

Von

Es ist wie bei jedem Krimi mal wieder die Frage, passt er zu mir oder eben nicht. Und da die Bandbreite mittlerweile so groß ist, gibt es bei den Krimilesern oft polarisierende Meinungen. Denn es gibt da das Wohlfühl-Lager der Regionalkrimis und lustigen Krimis, dann die tiefgründigen, fast romanhaften Krimis und natürlich die blutigen, die so manches mal auch als Thriller durchgehen könnten.
‚Tiefes, dunkles Blau‘ gehört aus meiner Sicht zwischen die Schubladen 1 und 2, da es sich um einen Krimi handelt, der ganz stark Zürich im Focus hat. Aus meiner Sicht steht hier nicht die Mordermittlung im Vordergrund, sondern die Stadt Zürich und die Schweizer Mentalität. Mir hat es gut gefallen. Mir schien es eher als brauchte Seraina Kobler einen guten Rahmen um ihre Liebe zu Zürich zwischen zwei Buchdeckel zu bekommen und ich fand es äußerst gelungen. Auch merkt man, dass die Autorin in Zürich lebt und die Stadt kennt wie ihre Westentasche.
Trotz allem ist es ein Buch mit Krimihandlung und hier steht die Seepolizistin Rosa Zambrano im Mittelpunkt. Sie wird zu einem Leichenfund gerufen. Der Tote hatte sich in einem Fischernetz verfangen. Und Rosa erkennt ihn, ist er doch der Arzt, den sie kürzlich aufsuchte wegen ihres Kinderwunsches. Die Ermittlungen beginnen und es wird recht schnell klar, dass der Mann nicht sonderlich viele positive Eindrücke hinterlassen hat. Das Privatleben der Ermittlerin ist immer präsent und nimmt viel Raum ein, was ich sehr mochte.
Fazit: Für alle Fans der sonstigen Krimi-Reihen aus dem Diogenes Verlag. Wieder eine Reihe, die ich zumindest weiterverfolgen werde!