Tief ist der See

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poisonalice Avatar

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Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mit Büchern dieses Verlages immer etwas hadere. Selten werde ich „warm“ mit den Büchern. Als ich jedoch die Ankündigung für diesen Kriminalroman gesehen habe, war ich sehr angetan. Zusätzlich hat mich auch das schöne Buchcover angesprochen. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Buch ist toll!
Die Hauptprotagonistin heißt Rosa Zambrano und arbeitet bei der Seepolizei in Zürich. Rosa hat einen noch etwas unschlüssigen Kinderwunsch und lässt sich in einer Kinderwunschpraxis behandeln. Einige Tage später wird ihr behandelnder Frauenarzt tot im See treibend aufgefunden. Der Tote befand sich inmitten einer schwierigen Scheidung, hatte eine neue junge Freundin, eine merkwürdige Geschäftspartnerin und noch einige andere Geheimnisse. Obwohl Rosa nicht zur Kriminalpolizei gehört, wird sie als Verbindungsbeamtin in den Fall hineingezogen.
Sprachlich hat die Autorin einen eher nüchternen Stil, aber trotzdem ist das Geschehen atmosphärisch dicht erzählt. Mir gefällt diese Art von Erzählung sehr gut und es gibt keine unnötigen Ausschweifungen, welche den Lesefluss stören. Besonders schön sind die wunderbar bildhaften Beschreibungen von Zürich und den Gerichten, welche Rosa kocht. Überhaupt ist Rosa eine sehr authentische und sympathische Ermittlerin, obwohl sie eher spröde und nüchtern dargestellt ist. Sehr fasziniert haben mich auch die Beschreibungen vom „schwarzen Garten“. Auch die anderen Protagonisten sind gut getroffen. Gern wäre ich mal bei Rosa und ihren Freunden zum Essen geblieben.
Das sehr aktuelle Thema der Genforschung, welches eine zentrale Rolle im Kriminalfall spielt ist sehr gut aufgearbeitet und verständlich dargestellt. Man merkt, dass sich die Autorin sehr gut in die Thematik eingearbeitet hat.
Mein Fazit: dieses Buch ist sehr empfehlenswert und lesenswert! Der Kriminalfall ist spannend und die Ermittlerin Rosa Zambrano sehr sympathisch. Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Fälle für Rosa gibt. Außerdem habe ich mir fest vorgenommen eines Tages nach Zürich zu fahren, um mir die Stadt mit Rosas Augen anzusehen.