Wenn die Wissenschaft außer Kontrolle gerät

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lisbethsalander Avatar

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Mit "Tiefes, dunkles Blau" hat Seraina Kobler den sehr gelungenen Auftakt einer neuen Krimireihe vorgelegt. Im Mittelpunkt steht die Ermittlerin Rosa Zamprano, die für die Seepolizei in Zürich tätig ist. In ihrem aktuellen Fall muss die junge Frau den vermeintlichen Mörder des Arztes Moritz Jansen finden. Jansen hatte eine florierende Kinderwunsch Praxis in der Schweizer Stadt und kommt bei einer Fahrt auf einer Motoryacht auf dem See vor seiner Haustür ums Leben. Es gibt viele mysteriöse Umstände und Verstrickungen, die die Aufklärung erschweren, und so einige Charaktere, die ihre Finger im Spiel haben und unserer Ermittlerin etwas vor zu machen versuchen. Der tote Arzt war auch an Forschungen im Bereich der Gentechnik tätig, hier stellt Seraina Kobler quasi zwischen den Zeilen die Frage, was ist auf diesem Gebiet erlaubt, und wo sind die ethischen, moralischen Grenzen. Ein extrem heikles Thema, das es auf jeden Fall wert ist, intensiv beleuchtet zu werden. Wir erfahren vor allem in zahlreichen Rückblicken so einiges über das Privatleben der Protagonistin Rosa selbst, was mir gut gefallen hat! Die Autorin hat diesen sehr unaufgeregten Krimi, der komplett ohne blutige Dramen auskommt, in einem flüssigen angenehmen Schreibstil verfasst, der trotz seiner ruhigen Art viel unterschwellige Spannung bietet. Einen großen Teil seiner Faszination macht für mich auf jeden Fall auch die gelungene Schilderung der Landschaft rund um die Stadt Zürich aus. Alle handelnden Charaktere sind sehr authentisch skizziert und lassen den Leser alles bildlich vor Augen habe. Ich freue mich schon jetzt auf mindestens einen weiteren Band dieser Reihe, auf den wir hoffentlich nicht allzu lange warten müssen! Von mir schon mal an dieser Stelle für den Auftakt eine gern ausgesprochene Leseempfehlung!