Allheilmittel

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frieda-anna Avatar

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Romy, eine sympathische Ärztin und leidenschaftliche Kletterin, entdeckt auf den kanarischen Inseln einen Pilz, der alle Krankheiten heilen kann. Gefolgt war sie einer Vision, die sie bei einem Sturz aus einer Felswand erlebte. Romy wohnt einem traditionellen Ritual der kanarischen Ureinwohner bei und fühlt sich, auch nach dem Erwachen in der Gegenwart, der Heilerin Iriomé stark verbunden. Anfangs hielt Romy alles für eine Halluzination, die auf den Sturz zurück zu führen war und sucht mit ihrer an Krebs erkrankten, besten Freundin Thea nach einer realen Erklärung. Die Nachforschungen führen Romy jedoch immer tiefer in die Geschichte und Erlebnisse Iriomés und es ergeben sich verblüffende Parallelen zu Romys eigener Gegenwart. Der Pilz Amakunda ist eine spektakuläre Entdeckung und ruft, damals wie heute, macht- und geldgierige Menschen auf den Plan.
Bald weiß Romy nicht mehr wem sie vertrauen kann, denn schon bald sind Pharmariesen hinter ihr her, die mit dem Pilz Reibach machen wollen und auch vor Mord nicht zurückschrecken. Romy muss immer wieder in Iriomés Zeit reisen, um sich Rat zu holen, denn scheinbar sind die Menschen noch nicht reif für solch ein Wundermittel und Romy ist vollends überfordert, als auch noch Nic in ihr Leben tritt. Wird er mit Romy die Kraft Amakundas in die richtigen Wege leiten, oder ist er auch nur so ein Besessener, der ihr nach dem Leben trachtet, sollte sie nicht verraten, wo der Pilz wächst?

"Tochter des Drachenbaum" ist ein Zeitreiseroman, der vor mystischen Momenten und würdevoller Magie nur so strotzt.
Geht es anfangs sehr real zu, so holen uns die phantastischen Elemente zum Ende hin ein und verbinden sich zu einem Ganzen miteinander.
Die Abschnitte der Gegenwart und der Vergangenheit konnte man jeweils gut an entsprechenden Symbolen am Anfang der Kapitel erkennen. Durch die Länge der Abschnitte hat ich allerdings oft Mühe wieder in die andere Zeit umzuschalten und fand das nicht so gut gelöst.
Meine Konzentration darauf und auf das Zusammenfügen der Parallelen in Romys und Iriomés Leben ließen zum Ende hin stark nach! Kürzere Abschnitte in den jeweiligen Zeiten und besser zu erkennende Persönlichkeiten wären mir hier lieber und leichter gewesen.
Absolut gelungen waren die Ausführungen und geschichtlichen Informationen über das kanarische Urvolk, die Guanchen, einschließlich deren geschichtlicher Hintergrund und Eroberung durch die Spanier im 15 Jahrhundert, die die Autorin in die Handlung einfließen ließ und gut mit der Handlung verarbeitet hat.
Für Zeitreisefans, die mit Romantik und vielen Spannungsmomenten gefüttert werden wollen und auch vor der Inquisition nicht zurückschrecken, aber mit kleinen Schwächen zum Ende hin. Folgeband in Arbeit!