Erkundungstour in Siebenbürgen

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Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller begibt sich aus persönlichen Gründen nach Rumänien und knüpft an seiner Jugend wieder an. Nach dem grausamen Mord an einem deutschen Unternehmer im Dracula-Schloss Bran gilt Pauls Kindheitsfreund als mutmaßlicher Täter. Paul will versuchen, seinen Unschuld zu beweisen und stellt deswegen in Siebenbürgen Nachforschungen an. Parallel dazu kommen auch Geheimnisse aus Pauls rumänischen Vergangenheit ans Licht.

Der Tatort (Schloss Bran) wurde auf dem Cover in einem goldenen Licht festgehalten. Damit kann der Leser von Anfang an in dieser für deutsche Krimis unübliche Gegend eintauchen. Die Erkundung dieser mir unbekannten Region ist genau das, was mir an diesem Buch gefallen hat.

Mit diesem Roman zeigt Lioba Werrelmann, dass Siebenbürgen noch viel mehr zu bieten hat, als nur den berühmten Graf Dracula. Sie beschreibt in einer lebendigen Weise die Landschaft, die Städte und Orte, in der Paul „ermittelt“, wie Sibiu (Hermannstadt) oder Schloss Bran und die Traditionen der Region. Bei den zahlreichen beschriebenen kulinarischen Spezialitäten läuft einem sogar das Wasser im Munde zusammen.

Dagegen wirkt der Plot, mit dem der Leser abgespeist wird, ziemlich schwach. Genauso wie Pauls Fähigkeiten. Trotz seines Berufs ist Paul Schwartzmüller in Siebenbürgen ein armseliger Ermittler. Und er verzettelt sich auch noch mit seiner eigenen Vergangenheit.

Leser, die sich auf einen spannenden Krimi freuen, droht die Enttäuschung. Wer sich aber auf die Reise nach Siebenbürgen einlässt, der wird eine erstaunliche und traditionsreiche Gegend erkunden können.