Raues, wunderbares Siebenbürgen

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Eines vorneweg: Tod in Siebenbürgen von Lioba Werrelmann hat mir sehr gut gefallen!
Und nun etwas genauer: Wie der Titel schon verrät, spielt dieser Krimi in Siebenbürgen, also Rumänien. Das Setting fand ich toll, auch wie die Autorin dies aufbereitet hat. Der Protagonist Paul Schwartzmüller kommt zurück in das Dorf seiner Kindheit und schwankt dort zwischen Verklärung und Ernüchterung. Dabei werden positive und negative Seiten der Gegend schön in Szene gesetzt.
Außerdem ist Schwartzmüller ziemlich verfressen. Teilweise fand ich das fast etwas unglaubwürdig und nervig, doch dadurch werden dem Leser allerlei regionale Köstlichkeiten nahegebracht.
Schwartzmüller wird in diesem Krimi eher unfreiwillig zum Ermittler, weil sein Freund aus Kindertagen als Verdächtiger in einem Mordfall verhaftet wird. Diese Ermittlungen treten neben seiner persönlichen Vergangenheitsbewältigung mal mehr mal weniger in den Vordergrund. Zwischendrin steht er (teilweise durchaus zurecht) da, wie der letzte Tölpel. Man fiebert trotzdem weiter mit ihm mit.
Das Ende erschien mir im Vergleich zur eher detailreichen Erzählweise des Buches relativ knapp. Mit meiner Bewertung habe ich ein bisschen zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt. Der Schreibstil hat mir jedoch außerordentlich gut gefallen, und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Ich finde, das spricht eindeutig für verdiente 5 Sterne.