Reise in die Heimat und die eigene Vergangenheit

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leseratte59 Avatar

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Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet. Das alte Schloss von Dracula liegt hübsch eingerahmt in den Bergen in sehr schönem Licht.

Der Journalist Paul Schwartzmann erbt von seiner Tante Zinsi eine Hof in Siebenbürgen. Um die Angelegenheit zu regeln verschiebt er den Antritt seiner neuen Stelle und begibt sich dorthin. Er trifft seinen Jugendfreund Sorin, der kurz darauf als Mörder verhaftet wird. Er versucht zu recherchieren um seinem alten Freund aus der Patsche helfen zu können. Gemischt mit viel Lokalkolorit, sowohl was den kulinarischen Bereich als auch alte Bräuche und eine wenig Dämonenvertreibung angeht erschafft Lioba Werrelmann ein sehr stimmiges Bild der Region. Im weiteren Verlauf gelingt es Paul nur mit Hilfe der Menschen aus dem Dorf so langsam den Überblick zu erlangen. Dabei gerät er immer weiter in Verstrickungen, die sehr weit zurück liegen. Auch seine Familiengeschichte klärt sich im Laufe des Buches auf. Die Reise in seine Heimat sorgt auch dafür, dass er sich mit seiner eigenen Vergangenheit und seine derzeitigen Situation auseinandersetzt.

Der Schreibstil ist sehr überzeugend. Die Personen sind glaubwürdig dargestellt. Die Mischung ist sehr gelungen. Es gibt eine Menge berührender Momente und wenn man genauer hinschaut, kann man vielleicht auch etwas über sich selber lernen. Ein echtes Lesevergnügen, definitiv mehr als nur ein einfacher Krimi.