Routinierter Terrorismus

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mia-w Avatar

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Nachdem ich die ersten Bände der Monkeewrench-Reihe geradezu verschlungen habe, hat mich dieses Buch des Autorenduos P.J. Tracy leider etwas gelangweilt zurückgelassen. Inzwischen kennt der geneigte Leser alle Eigenheiten der Hauptfiguren, ihre welchselhaften und gleichzetig stabilen Beziehungen untereinander und hat nebenbei alles erfahren, was es über den Großraum Minneapolis zu wissen gibt. Daher kommt - wie in jeder Romanreihe - dem Plot der späteren Bücher eine zentrale Rolle zu. Dieser ist leider nicht so fein wie beispielsweise im großartigen Buch Mortifer, was mich geradezu begeistert und gefesselt hat. Denn fesselnd war in diesem Buch abschließend betrachtet eher wenig. Weder Plot noch charakterliche Entwicklungen reichen an das heran, was ich bisher von den beiden Autorinnen gelesen habe - von der grauenvoll aufgepfropften Wendung am Ende mal ganz zu schweigen, bei der in klischeehaftester Form unerschiedliche Kulturen in bedenklicher Weise gegeneinander ausgespielt werden.

Ein paar Worte zur Handlung: Die beiden Detectives Magozzi und Rolseth ermitteln diesmal im Spannungsfeld zwischen Kindsentführern und terroristischen Vereinigungen. Traditionsgemäß werden die "Kollegen" von Monkeewrench in das Geschehen hineingezogen und bald droht die ganze Konstellation im Norden des Bundesstaates zu einem riesigen Blutbad zu geraten.

Wie immer ist das Ganze rasant beschrieben, sprachlich schön zu lesen und mit den von mir hoch geschätzten Lebensweisheiten gewürzt, die allerdings diesmal auch ein wenig zu bemüht daherkommen. Viel mehr gibt es zu diesem Buch aus meiner Sicht auch nicht zu erzählen - ein nicht wirklich gutes Zeichen. Dennoch setze ich optimistisch auf Band 7 und hoffe, dass die Autorinnen bald wieder zu gewohnter Form zurückfinden.