Todesnähe

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asmos Avatar

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In Minneapolis werden zwei Männer erschossen; Im Hinterzimmer findet die Polizei entführte Mädchen. Einen Tag später kommt es zu einer Schießerei bei der drei Männer getötet werden; Im Haus, aus dem sie kamen, befinden sich Waffen und Sprengstoff.
Die Polizei ist ratlos: Hängen diese Fälle zusammen und was haben sie mit dem nächtlichen Angriff auf John Smith zu tun, den ehemaligen FBI-Beamten, der nur eine ruhige Zeit auf seinem Segelboot verbringen wollte? Dieses Mal gerät die Monkewrench-Crew tiefer in die Geschehnisse, als ihnen lieb ist.

Für mich leider einer der schwächsten Teile der Reihe. An vielen Stellen ist er trotz des eigentlich interessanten Themas zu überdramatisch. Es fehlt ein typischer Spannungsbogen, sodass die Geschichte an den falschen Stellen Interesse weckt, es dann aber in längeren Passagen, in denen die Ereignisse kaum vorankommen, wieder kläglich vor sich hin stirbt. Vielleicht ist das Thema auch einfach ein wenig zu groß für dieses vergleichsweise ‚kurze’ Buch. Ein Ereignis wird hastig an das nächste gekleistert, damit sich die einzelnen Erzählstränge rechtzeitig zusammenfinden können und von denen gibt es in ‚Todesnähe’ immerhin mehr als genug.
Zudem hatte ich fast hatte ich ein wenig das Gefühl, das Buch war nur ein notdürftig erzwungener Ausweg aus dem unglücklich gewählten Ende des letzten Bandes und somit ein Versuch den Status Quo der vorherigen Bände wiederherzustellen. Dabei fand ich die Entwicklungen im vorherigen Band gut, denn alles, was Grace aus ihrem inzwischen nervtötenden Trott von Paranoia heraus zieht, ist mir willkommen. Vielleicht hatte sie sich dann im letzten Band etwas zu schnell in die richtige Richtung entwickelt, sodass es nun sicherheitshalber wieder eines großen Schrittes rückwärts bedurfte.

Wirklich überzeugen konnte auch die Crew von Monkewrench nicht, da sie durch Grace zum Mittelpunkt des Geschehens wurde und somit nicht in der Lage war hinter ihren Rechnern zu sitzen und Wunder zu vollbringen, was für mich bisher meist den Reiz an dieser Reihe ausgemacht hat. Besser wird es auch dadurch nicht, dass es inzwischen ärgerlich ist, dass man als Leser seit inzwischen sechs Büchern ständig Andeutungen auf die Vergangenheit der Monkewrench-Crew vor die Nase gesetzt bekommt, ohne dass es an dieser Front jemals vorwärts ginge. Schlussendlich bekommt man nämlich außer der Bestätigung, dass alle vier eine besonders tragische Vergangenheit hinter sich gelassen haben, absolut nichts geboten.
Kleiner Lichtblick sind wie immer die Ermittler Rolseth und Magozzi, deren herrliche Schrulligkeit das Buch zumindest einen amüsanten Touch gibt. Leider war auch ihre Polizeiarbeit eher spärlich gesät.

Fazit:
Spannendes Thema, das mit gutem Ansatz verarbeitet, aber nicht richtig zur Geltung gebracht wurde. Eine überstürzte Handlung, die nicht so recht überzeugen will. Schwacher Teil einer tollen Reihe. Hoffentlich weiß der nächste Band wieder mehr zu überzeugen!