Viele Tote, ein Zusammenhang?

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anni1609 Avatar

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Während das ¾ Monkeewrench-Team, bestehend aus Harley, Annie und Roadrunner, zu Hause in Minneapolis arbeitet, befindet sich das letzte Mitglied des Teams, Grace, mit dem ehemaligen FBI-Agenten John Smith beim Segeln. Sie möchte auf andere Gedanken kommen, vor allem wünscht sie sich, die tägliche Furcht, ablegen zu können. Dies gelingt ihr im Laufe der Zeit sehr gut, bis zu der Nacht, in der zwei Männer versuchen, John die Kehle durchzuschneiden. Grace erschießt die beiden Eindringlinge. John kann sich nicht erklären, weshalb er Ziel eines Anschlags sein sollte. Zu seinem und zum Schutz der Personen in seiner Nähe, taucht er unter. Grace kehrt zum Rest ihres Teams nach Minneapolis zurück, mit dem sie die Ermittlungen beginnt. Als Ergänzung zur Polizeiarbeit eignet sich das Monkeewrench-Team besonders gut, da alle Vier Computerspezialisten sind.
Zeitgleich ermitteln die Detectives Magozzi und Rolseth in verschiedensten Mordfällen. Die Ereignisse scheinen sich zu überstürzen. Zu allem Übel finden sie im Haus zweier ermordeter Somalier ein riesiges Waffenarsenal und schalten deshalb das FBI in die Ermittlungen mit ein.

Das Autorenduo P.J. Tracy hat mit seinem Thriller „Todesnähe“ ein wahnsinnig spannendes Exemplar des Genres herausgebracht.

Die Handlung des Thrillers verläuft in verschiedenen Strängen. Der Leser wechselt in den verschiedenen Kapiteln die Handlungsplätze und findet sich an einem anderen Ort, mit einer anderen Person und einer neuen Handlung wieder.
Der zeitliche Ablauf der verschiedenen Handlungen verläuft dafür aber chronologisch. Ab und zu verlaufen die unterschiedlichen Stränge zeitgleich.
Zu Beginn sind die verschiedenen Handlungen, die zunächst alle voneinander entkoppelt erscheinen, für den Leser ein Balanceakt. Die Handlungen und Handlungssprünge verlaufen rasant, so dass dem Leser kaum Zeit zum Nachdenken bleibt. Im Laufe des Thrillers eröffnen sich dem Leser die Zusammenhänge und er kann die verschiedenen, bereits erlebten Aspekte besser ordnen.

Die Protagonisten, in erster Linie das Monkeewrench-Team, John Smith und die beiden Detectives Magozzi und Rolseth, sind von den Autorinnen wunderbar dargestellt und sehr sympathisch gezeichnet. Jeder dieser Protagonisten hat eine besondere Macke und meistens auch besondere Fähigkeit. Während der Handlung erfährt der Leser viele Erklärungen und Hintergründe für die verschiedenen Details der Handlungspersonen. Dieses komplette Ermittlungsteam ist bereits aufeinander eingespielt und ergänzt sich perfekt gegenseitig.

Der Schreibstil der Autorinnen ist fesselnd und sehr flüssig zu lesen. Wenn der Leser mit dem Thriller einmal angefangen hat, dann fällt ihm das Aufhören sehr schwer. Das Autoren-Duo versteht es dem Leser Gänsehaut zu verschaffen, vor allem durch die äußerst spannende Erzählweise. Ab und zu stockt dem Leser der Atem und er kann es gar nicht erwarten weiter zu lesen. Die Sätze sind kurz und prägnant, die Kapitellängen sind sehr angenehm.

Der Thriller ist zudem gespickt mit rasanten und unvorhersehbaren Wendungen. Besonders das Ende lässt den Leser erstaunt und vollkommen baff zurück. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, obwohl bereits zuvor der Fall gelöst erscheint.

Das Cover ist passend gewählt, mit hervorstehenden Buchstaben im Titel versehen. Mir hat besonders gut gefallen, dass der Einband des Taschenbuches ein wenig verstärkt war. Der Thriller wirkt an sich sehr hochwertig.

Obwohl ich die vorherigen Fälle um das Monkeewrench-Team nicht gelesen habe, war mir ein leichter Einstieg in den vorliegenden Thriller „Todesnähe“ von P.J. Tracy ohne Probleme möglich. Die Autorinnen haben alle notwendigen Informationen, für ein Verständnis ohne den Vorgänger-Thriller, nochmals kurz und präzise genannt.

Der Thriller „Todesnähe“ hat mir während des Lesens häufiger Angst eingejagt. Ich habe mit den Protagonisten mitgefühlt und bin ganz tief in die Handlung eingetaucht. Der Thriller hat mich wahnsinnig gefesselt, so dass ich ihn in 2 Tagen durchgelesen habe.
Für Thriller-Fans erscheint mit „Todesnähe“ ein Muss zu sein.
Ich kann diesen Thriller uneingeschränkt empfehlen!