Berührend
Sehr nachdenklich lege ich nach der letzten Seite das Buch aus der Hand. Wunderbar aufgebaut ist diese Geschichte einer gutsituierten Familie, die an der unglücklichen Ehe der Eltern, Großeltern krankt. Mona beschreibt aus ihrer Sicht voll Wut und Enttäuschung ihre Kindheit, die krisenhafte Pubertät und den Bruch mit der alkoholkranken Mutter. Diese wiederum kämpft mit ihren eigenen Dämonen , die sie erfolglos seit vielen Jahren mit größeren Mengen Alkohol bekämpft. Die vierzigjährige Hauptakteurin der Erzählung ist in ihren Enttäuschungen und Niederlagen unentrinnbar gefangen. Die wunderschöne Mutter, die gemeinsam mit dem Vater an Mona immer etwas zu bemängeln fand und der große Bruder, der nichts falschmachen konnte und dadurch vom Idol langsam zum Hassobjekt wurde vergiften scheinbar noch immer Monas Leben. Durch gute Freunde bestärkt schafft sie es schließlich ganz gut ihrem Leben eine gute Wendung zu geben. Besondere Katalysatoren sind dabei die ehemalige Haushälterin Wally und das Pflegekind Shirin die beide wunderbar gezeichnet werden und durch ihre Besonderheiten kompromisslos Monas festgefahrene Zwänge aufweichen. Ein ganz besonders kluges Buch.