Grausame Kriegsverbrechen

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biest Avatar

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Zum Inhalt:
Oslo, 1949: Oberstleutnant Reinhardt Stuckmann reist unter falschem Namen und checkt als Andreas Nielsen in einem Hotel ein. Er begibt sich zu einer Konferenz des MAD, an dem schwedische, norwegische und deutsche Kollegen teilnehmen. Europa muss sich nur kurz nach dem Krieg auf neue Auseinandersetzungen vorbereiten.
Fauske, 2009: Alexander Winther, Journalist, und die Fotografin Tora Elvevoll sollen bei einem Kooperationsprojekt ihrer Zeitungen zusammenarbeiten. Sie treffen sich mit dem Bauunternehmer Hansen, der sie zum Tatort führt. Dort hatte man den Mann gefunden, an den Händen gefesselt und an diesen aufgehängt, mit einem Steinkreuz vom Soldatenfriedhof beschwert.
Sie machen sich auf den Weg zum Friedhof. Dort angekommen stellen sie fest, dass ein Kreuz der Deutschen fehlt. Winther geht davon aus das dies kein Zufall ist. Er macht sich auf die Suche nach Hinweisen und stößt dabei auf längst vergangene Verbrechen, welche darauf hindeuten das der aktuelle Mord kein Zufall war. Zu spät merkt er, dass sein Interesse an dem Fall auch das Interesse des Killers an ihm geweckt hat.

Meine Meinung:

Ich mag Krimis aus dem skandinavischen Raum, sie haben ihren ganz eigenen Charme.
In der ersten Hälfte des Buchs wurden überwiegend die Vorfälle von 1942 – 1949 beschrieben, was mir persönlich zu langatmig war. Dabei rückte mir der aktuelle Mord auch etwas zu weit in den Hintergrund. Ab der Mitte wurde es dann aber sehr spannend. Das Buch ist wieder im Hier und Jetzt angekommen und Winther versucht dem Verbrechen durch eigene Ermittlungen auf die Spur zu kommen.
Oberstleutnant Reinhardt Stuckmann scheint sich sehr gerne seinen sexuellen Phantasien hinzugeben. Zudem scheint er an einer kleinen Selbstüberschätzung zu leiden. Sein Charakter ist schön beschrieben, aber in keinster Weise sympathisch, genau wie die anderen Herrschaften, mit denen er Umgang pflegte.
Alex und Tora sind mir hingegen direkt sehr sympathisch gewesen und scheinen sich auch gut zu verstehen, was Alex` Freundin Vivi ein Dorn im Auge zu sein scheint.
Auch die Umgebung und die Landschaften sind hier sehr schön beschrieben und man merkt direkt, dass der Kriminalroman überwiegend im kalten Skandinavien spielt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich super lesen. Auch das Cover gefällt mir sehr gut, der Titel passt dazu, denn das Cover zeigt eine Vielzahl von Eiskristallen und die Farben harmonieren auch sehr schön miteinander.


Fazit:
Ein solider skandinavischer Kriminalroman, der einem die grausamen Kriegsverbrechen ungeschönt vor Augen führt.