Spannend, informativ und so frostig wie Norwegen selbst

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Die Handlung des Krimis spielt in Norwegen. Der Journalist Alex und die Fotografin Tora sollen eine Reportage über den Mord an einem Serben schreiben, der aufgehangen in einem Kuhstall gefunden wurde. Die Spuren führen in ein Kriegsgefangenenlager zur Zeit des 2. Weltkrieges.
In mehreren Handlungssträngen erfährt man von den menschenunwürdigen Ereignissen, die sich in den Arbeitslagern in Nordnorwegen damals abgespielt haben. Häftlinge wurden zu Tode gequält oder einfach erschossen wenn sie nicht mehr arbeiten konnten. An vorderster Front die Kommandant Kiefer, SS-Hauptsturmführer.

Nach Kriegsende trifft sich in Oslo eine Gruppe von Offizieren um über die Verteidigung Nordnorwegens im Falle eines Angriffs durch Russland zu entscheiden. Teil dieser geheimen Treffen ist auch Oberstleutnant Reinhard Stuckmann, der als strategischer Berater fungieren soll und ein gefährliches Geheimnis mit sich trägt.

Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und sehr übersichtlich. Der Schreibstil ist verständlich und knackig. Man erfährt als Leser neben den geschichtlichen Hintergrundinformationen dreier Ereignisse Einiges über die Arbeit von Journalisten und auch das Leben von Alex und seine Militärvergangenheit wird thematisiert. Leider fällt das Ende dann etwas mager aus. Private Beziehungen, die während der Handlung beleuchtet werden, sind plötzlich kein Thema mehr und das Buch schreit quasi nach einer Fortsetzung.

Für mich trotzdem ein sehr gelungener Norwegenkrimi mit beeindruckenden historischen Fällen. Die Passagen über Militärstrategien und Kriegsschauplätze waren mir manchmal etwas zu langatmig und mit den norwegischen Namen und Plätzen hatte ich auch meine Probleme aber ansonsten eine völlig in sich stimmige Geschichte.