Tödliche norwegische Geheimnisse

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buch-haltung Avatar

Von

Asbjørn Jaklin hat sich für sein erstes auf deutsch im Suhrkamp-Verlag erschienen Roman eines brisanten Themas angenommen. Er erzählt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und herspringend von einem verdrängten Kapitel norwegischer Geschichte. Jugoslawische Zwangsarbeiter wurden in Norwegen in Zwangslagern interniert und starben grausame Tode. Eine dunkle Episode aus Norwegen, die Asbjørn Jaklin fiktionalisiert bearbeitet.

Der Kriegsveteran und nun als Reporter arbeitende Alexander Winther stößt auf die Geschichte, nachdem auf einem Bauernhof ein Mann erhängt aufgefunden wurde. Die Spuren aus dem Leben dieses Mannes führen zurück in die Vergangenheit. Er kommt düsteren Geheimnissen auf die Spur, die man heute noch lieber verschweigt.

Ist der Ansatz des norwegischen Autors für seinen Krimi sehr zu loben, kann die Bewertung für „Tödlicher Frost“ doch nicht positiv ausfallen:

Das Problem an diesem Buch ist nur die Tatsache, dass die Bezeichnung „Kriminalroman“ auf dem Buch prangt. In meinem Verständnis geht dies mit einem Mindestmaß an Spannung im jeweiligen Buch einher. Doch leider lässt „Tödlicher Frost“ ein solches Spannungsmoment im ganzen Buch vermissen. Bis auf einen Miniaturmoment an Suspense im letzten Drittel des Buches ist der Titel eine spannungsfreie Abhandlung über die Verbrechen an Jugoslawen in Norwegen nach dem Zweiten Weltkrieg. Somit ist die Einordnung ins Genre des Kriminalromans nur bedingt nachvollziehbar.