Tödlicher Frost

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petral. Avatar

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Alex Winther, Journalist bei der finnischen Zeitung "Nordly" soll über einen Mord zu berichten. In einer alten Scheune wurde die Leiche eines Mannes gefunden, der während der Polarnacht zuerst gefoltert und dann erhängt wurde. An seinen Beinen wurde ein schwerer Stein befestigt, der von einem nahegelegenen Soldaten-Friedhof gestohlen wurde. Alex, der als Afghanistan-Veteran selbst mit Panikattacken zu kämpfen hat, besichtigt zusammen mit der Fotografin Tora den Fundort der Leiche und er hat ziemlich schnell den Verdacht, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen diesem Mord und einem Kriegsgefangenenlager, in dem die Gefangenen während des zweiten Weltkriegs von deutschen Soldaten grausam gequält und getötet wurden. Geht es hier um einen Racheakt? Und warum erst jetzt so viele Jahre nach den schlimmen Geschehnissen?
Der Journalist beginnt zu recherchieren und erfährt dabei von schlimmen Verbrechen, die weit in der Vergangenheit liegen aber unter denen offenbar auch heute noch jemand so leidet, dass er auch vor Mord aus Rache nicht zurückschreckt.

Bei "Tödlicher Frost" gibt es drei verschiedene Handlungsebenen. In einer davon befindet man sich im zweiten Weltkrieg, mitten in diesem Kriegsgefangenenlager . Dieser Teil ist besonders grausam, denn es wird detailliert geschildert, wie unmenschlich die Gefangenen dort behandelt und gequält wurden. Folter, Massenerschießungen, dieser Teil des Buches ging mir wirklich ganz schön an die Nieren.

Im zweiten Handlungsstrang ging es dann um ein geheimes Treffen wichtiger Offiziere aus Schweden, Finnland und Deutschland. Das Treffen fand 1949, also einige Jahre nach dem Krieg in Finnland statt und diese Offiziere sollten die Finnen als militärische Berater unterstützen, da diese einen Angriff der Russen fürchteten.. Einer der Anwesenden Berater war allerdings nicht ehrlich , was seine wahre Identität anging.

Und im dritten Teil geht es dann natürlich in die Gegenwart. Um den Mord an dem Mann in der Scheune, die Recherche von Alex Winther, auch um die privaten Probleme des Journalisten und schließlich um die Verbindung zwischen den Kriegsverbrechen von damals und dem jetzigen Verbrechen. Doch dieser Teil nimmt einen relativ kleinen Teil in dem ganzen Buch ein.

Ich fand das Buch nicht leicht zu lesen. Durch die häufigen Wechsel der verschiedenen Handlungsstränge , musste man schon sehr gut aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren. Mir persönlich war der Teil, in dem es um die Kriegshandlungen ging, etwas zu ausführlich. Für mich fühlte sich das teilweise eher wie Geschichtsunterricht an und weniger wie das Lesen eines spannenden Krimis. , Ich hatte einfach ganz andere Erwartungen an dieses Buch und ich persönlich lese nicht so gerne Kriegsberichte , deshalb hat mich "Tödlicher Frost" leider nicht so ganz überzeugt.