Verrückte und Verräter

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Oslo, Juli 1949: Der deutsche Oberstleutnant Stuckmann checkt als Andreas Nielsen in das Osloer Hotel "Terminus" ein, um an einer verdeckten Mission teilzunehmen, er ist beteiligt an der Ermordung zahlreicher Jugoslawen und hat ein uneheliches Kind mit einer Norwegerin. Oslo, 2009: Der Jounalist Alexander Winther von der Zeitung Nordlys fährt mit Fotografin Tora zu einem Kuhstall, in dem ein Serbe aufgeknüpft wurde, dessen Füße mit einem eisernern Kreuz vom Soldatenfriedhof beschwert wurden. Wie hängen die beiden Zeitstränge und Personen zusammen? Welche historische Vebindung gibt es? Und welche Mission hatte Oberstleutnant Stuckmann in Oslo zu erfüllen? Was verbindet die Anwältin Henriette Lerke mit in der Geschichte? Der Journalist und Historiker Asbjörn Jaklin versucht historische Fakten und fiktive Personen, die all dies aufzudecken versuchen, zu einem lesenswerten Kriminalroman zu verbinden. Mir erschien beim Lesen leider vieles zu konstruiert. Die Personen sind keine Identifikationsfiguren und bleiben recht farblos, die vielen historischen und sicherlich sehr gut recherchierten Fakten hemmen den Lesefluss eines Krimis. Man merkt dass der Autor - wie seine Hauptfigur - Journalist bei Nordlys und Sachbuchautor mit dem Spezialgebiet NS-Zeit ist. Ein Zufall? Dieses Hintergrundwissen versucht er, meiner Ansicht nach jedefalls mit aller Macht, nun - nach seinem prämierten Sachbuch - auch noch zu einem Krimi zu verarbeiten, was nur halbherzig gelingt. Schnell hat man als Leser die Zusammenhänge durchschaut, Spannung und Lesefreude kamen bei mir nicht auf. Da gibt es weitaus gelungenere Skandinavienkrimis.