Abgewrackt auf Mörderjagd
TÖDLICHES RITUAL ist schon ein wenig anders als der deutsche Durchschnitts-Krimi. Ob "anders" auch gleich "besser" heißt, bleibt allerdings fraglich, auch nach der kompletten Leseprobe, denn eigentlich ist Markus, Ex-Kommissar und unkontrollierter Trinker, ein echt unsympathisches Wrack. Hier übertreibt die Autorin beim Einstieg auch etwas, denn neben dem klischeehaften Zeugen, der in die Kellerbar kommt, kommt auch Markus' Klettertour über den Zaun (mit aufgerissener Hose) und die Ohrfeige für die Oberbürgermeisterin etwas arg gewollt herüber, vor allem in der Ereignisdichte, die durch wenig sprachliches Feingefühl unschön hervorsticht.
Mit dem Auftritt von Christian und dessen Freundin kommt eine andere Sichtweise in die Erzählung, und das ist ganz gut so, denn beide lesen sich wesentlich angenehmer. Zwischendrin hat die Geschichte einen Sprung, denn der letzte Abschnitt wirkt sehr willkürlich aus dem Zusammenhang gerissen (fehlt da ein Teil?), aber das Grundgerüst ist gebaut, und der vorgebildete Krimileser weiss, worauf es jetzt hinausläuft - unabhängig davon, ob die bundesweit operierende Sondereinheit in dieser Form nun realistisch ist oder nicht. Unspannend ist das eigentlich nicht.
Dass sich die Freude aufs Weiterlesen trotzdem in Grenzen hält, liegt, wie schon mehrere Male erwähnt, an der etwas unglücklich gewählten Hauptfigur, deren Zynismus und Passivität irgendwie keine Möglichkeit für positive Identifikation bietet. Eigentlich hasst man Markus, man hasst sein dreckiges Outfit, man hasst seine Alkoholfahne, man hasst seine Leck-mich-Attitüde - die Kritik der Oberbürgermeisterin war so unpassend nicht, seine Schlägerantwort schon. Was bitte schön fängt man mit so einem als Leser an?
Die sehr einfache Sprache, der wenig ansprechende Stil tun ein Übriges - so richtig überzeugt bin ich nicht, obwohl der Fall selbst gar nicht uninteressant klingt und man wissen will, wie es weiter geht. Eine gründlichere Überarbeitung hätte TÖDLICHES RITUAL auf jeden Fall gut getan.
Mit dem Auftritt von Christian und dessen Freundin kommt eine andere Sichtweise in die Erzählung, und das ist ganz gut so, denn beide lesen sich wesentlich angenehmer. Zwischendrin hat die Geschichte einen Sprung, denn der letzte Abschnitt wirkt sehr willkürlich aus dem Zusammenhang gerissen (fehlt da ein Teil?), aber das Grundgerüst ist gebaut, und der vorgebildete Krimileser weiss, worauf es jetzt hinausläuft - unabhängig davon, ob die bundesweit operierende Sondereinheit in dieser Form nun realistisch ist oder nicht. Unspannend ist das eigentlich nicht.
Dass sich die Freude aufs Weiterlesen trotzdem in Grenzen hält, liegt, wie schon mehrere Male erwähnt, an der etwas unglücklich gewählten Hauptfigur, deren Zynismus und Passivität irgendwie keine Möglichkeit für positive Identifikation bietet. Eigentlich hasst man Markus, man hasst sein dreckiges Outfit, man hasst seine Alkoholfahne, man hasst seine Leck-mich-Attitüde - die Kritik der Oberbürgermeisterin war so unpassend nicht, seine Schlägerantwort schon. Was bitte schön fängt man mit so einem als Leser an?
Die sehr einfache Sprache, der wenig ansprechende Stil tun ein Übriges - so richtig überzeugt bin ich nicht, obwohl der Fall selbst gar nicht uninteressant klingt und man wissen will, wie es weiter geht. Eine gründlichere Überarbeitung hätte TÖDLICHES RITUAL auf jeden Fall gut getan.