(Ritual-)Morde im südlichen Niedersachsen

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Die Kumpelfreundschaften zwischen Protogonist Markus Lorenz und dem Barbesitzer Norbert, sowie seinem alten Freund Christian werden erstaunlich abgeklärt, aber realistisch dargestellt. Die Beziehungsstrukturen des Thrillers machen die Leseprobe deutlich mehr aus, als die üblen (Ritual-)Morde an zwei jungen Damen. Der Schreibstil fällt auf durch Nüchterheit und wenige Dialoge. Es werden keine überflüssigen Rede-Antwort-Aspekte aufgeführt und keine unnötig langen Beschreibungen gesetzt - sehr ansprechend, um einen Spannungsboden aufzubauen.

Ich tue mich allerdings immer schwer mit jungen, weiblichen Opfern, weil ich zu sehr dazu neige, solche literarischen Fälle im Gedächtnis mit in meinen Alltag zu übernehmen. Ich habe bei diesem Thriller Sorge, dass mir die Rituale des Mörders über das ganze Buch hinweg zu heftig werden...

Ein großes Problem habe ich auch mit dem gewählten Cover: abstossend und beklemmend sind meine zwei Empfindungen dazu. Für mich wäre dieses Bild definitv ein Abschrecker, das Buch überhaupt in die Hand zu nehmen!

Nicht zuletzt: Dass diese Sprache aus der Feder einer Frau stammt, wäre ich nie drauf gekommen! Ich las zuerst die Leseprobe und habe mir dann erst die Details zum Buch angelesen. Ich war der festen Überzeugung, dass die derbe Männerwelt rund um die Göttinger Kripo von einem Mann geschrieben sein muss - so kann man sich irren!