Der Inquisitor

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Gleich am Anfang mal wieder ein Lob an den Verlag, für die in meinen Augen wirklich toll erarbeitete Umschlaggestaltung, die perfekt zum mystischen Grundton des Thrillers passt! Das Cover ist ein echter Hingucker und lässt schon erahnen, dass es in dem Buch etwas härter zugeht.

Bei "Tödliches Ritual" handelt es sich um den dritten Band, aus der Reihe um den Sonderermittler Christian Beyer. Chrsitian, der gerade mit seiner Freundin nach Paris aufbrechen möchte, wird von einem alten Freund, dem Expolizisten Markus Lorenz zu Hilfe gerufen in einem besonders grausigen Mordfall. Bald wird klar, dass es nicht bei einem Mord bleiben wird, die Ermittler stehen vor einem Rätsel, spielen sogar schon mit dem Gedanken einfach aufzugeben. Nur durch die Hilfestellungen seiner Freundin, Anna Maybach, gelingt es Christian schließlich eine heiße Spur zu finden!

Der Roman ist in verschiedene keltische Festtage untergliedert von Samhain bis Beltane, jede Passage zeigt verschiedene Perspektiven. So liest man meistens aus der Sicht der Täter, aber auch aus der des Mörders und diverser Opfer. Dass dabei die Sprache oft sehr derb wird und die Schilderungen ein ums andere Mal zu bildhaft und blutig sind, ist nicht unbedingt passend da hier so eine Art Ekelfaktor geschaffen wird. Die Geschichte konnte auch durch einige sehr schwache Charaktere nicht mitreißen. Markus Lorenz wirkt zu Anfangs noch wie die Hauptperson des Thrillers, entwickelt sich dann aber sehr schnell nur noch zum trinkenden Statisten, der wohl einzig dazu da war sich selbst aufzuopfern und die richtigen Ermittler zusammen zu klopfen. Auch die eigentlich spannenden Passagen aus Sicht des wahnsinnigen Mörders, der sich selbst eher als eine Art Inquisitor betrachtet, sind eher oberflächlich ausgearbeitet und lassen nicht sehr tief in seine psychischen Beweggründe blicken. Die etlichen Vergewaltigungsopfer wirken oft zu naiv und lämmchenhaft, ihre Art und Weise wirkt doch des öfteren sehr seltsam.

Aber es gibt auch einige sehr gute und packende Passagen, wenn auch sehr brutal  so sind die Schilderungen von Markus Lorenz Verfall doch sehr spannend zu lesen. Durch die Burschenschaft, die als eine Art mysteriöser Verband, in das Geschehen verwoben wird, entwickelt sich beim Lesen ein kleines Verwirrspiel. Lange kommt man nicht dahinter wer nun böse ist und wer nicht. Die Auflösung des Plots gipfelt dann in ein Finale, das wenn auch wieder sehr brutal doch überraschend und unerwartet ist!

Fazit wer weder Blut noch Brutalität scheut und ein Fan in sich verschlungener Handlungen, mit einem gewissen Touch Mystik ist, der ist mit diesem Buch gut bedient und kann sich auf schaurige Lesestunden freuen!